: Nicht ohne unser Musiktheater!
■ Die Leitung des Potsdamer Hans-Otto-Theaters tritt zurück
Stephan Märki, seit vier Jahren Intendant des Potsdamer Hans- Otto-Theaters (HOT), erklärte am Freitag seinen Rücktritt zum Spielzeitende. Er wolle sich von der Stadtverwaltung nicht zwingen lassen, „ein Konzept vorzulegen, das die Abwicklung des Potsdamer Musiktheaters beinhaltet“. Mit Märki geht auch der geschäftsführende Direktor René Serge Mund. Hintergrund für den Doppelrückzug: Im letzten November hatte die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung eine von Kulturminister Steffen Reiche (SPD) vorgeschlagene Fusion der Theater von Potsdam und der Stadt Brandenburg abgelehnt und das HOT aufgefordert, bis Mitte Januar ein eigenes Konzept zur langfristigen Sicherung des Hauses zu erarbeiten. Da aber zugleich die städtischen Zuschüsse eingefroren werden, lassen sich die erforderlichen Einsparungen nur durch weiteren Personalabbau erreichen.
Aber anstatt, wie von den Politikern erwartet, nun selbst vorzuschlagen, das Musiktheater als kleinste Sparte zu schließen, hatten Märki und Serge Mund ein Sparkonzept vorgelegt, das die Wiedereingliederung der 1992 aus dem Theaterverband ausgeschiedenen Brandenburgischen Philharmonie vorsieht. Nach ihren Angaben lassen sich nur so beide Institutionen bei gleichbleibenden Zuschüssen sichern. Die Politik reagierte empört und lehnte eine Diskussion über den Vorschlag ab. Brieflich sprach der Kulturbeigeordnete Claus Dobberke Märki und Serge Mund die „Mißbilligung“ der Stadtverwaltung aus und behielt sich „weitere Maßnahmen“ vor. Auf einer Vollversammlung am Freitag bedauerte das Ensemble des HOT den Rücktritt. Stephan Märki sagte, er werde bis zum Sommer weiterkämpfen, um das Theater zu erhalten. Einen Rücktritt vom Rücktritt schloß er jedoch aus. Nikolaus Merck
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