Todeswelle unter Junkies

■ Fünf Drogensüchtige starben an zu reinem Heroin (siehe S. 4)

Fünf Junkies haben sich am Samstag unfreiwillig einen goldenen Schuß gesetzt. Die Männer im Alter von 27 bis 32 Jahren starben binnen weniger Stunden, weil sie hochreines Heroin konsumiert hatten, so die Polizei. Wegen der mysteriösen Todesserie wurde am Samstag abend die Drogenszene im Viertel und umzu per Lautsprecher alarmiert. Vom Dealer fehlt bisher jede Spur. Neue Todesfälle wurden bis Sonntag abend nicht bekannt. Die Polizei schließt weitere Opfer jedoch nicht aus, so Kommissar Rolf Bader am Sonntag.

Der erste 27jährige Drogentote wurde gegen ein Uhr nachts am Freitag in Hemelingen von Mitbewohnern entdeckt – weitere vier Opfer wurden bis zum Samstag nachmittag in der Neustadt und der Vahr bekannt.

Todesursache ist laut Polizei 60prozentiges hochreines Heroin. „Normalerweise sind 10 Prozent üblich“, so Kommissar Bader. Die Polizei tappt im Dunkeln, wie das nicht gestreckte Heroin nach Bremen kam. Weitere Ermittlungen in der Drogenszene sollen folgen. Dort geht man von einem Dealer aus, der den Stoff aus dem Ausland entweder aus Unkenntnis nicht gestreckt hat. Oder „den Leuten als rein verkauft hat, die haben es ihm nur nicht geglaubt. Hochreines Heroin gibt es hier nämlich nicht“, vermutet ein Junkie. kat