piwik no script img

Erfolge folgten!

■ betr.: „Umschüler sitzen in der letzten Reihe“, taz vom 2. 1. 97

Bei einer Umschulung handelt es sich um eine Neuorientierung: Die Lehrgangsteilnehmer/innen starten in eine völlig neue berufliche Richtung. Spezielle Vorkenntnisse sind für die Teilnahme nicht erforderlich. Dadurch entsteht in den Lehrgängen natürlich oft eine sehr bunte Mischung. Menschen mit völlig unterschiedlichem Background kommen für 21 Monate zusammen und bereiten sich gemeinsam auf die Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer vor. Unterschiedliche (Berufs-)Erfahrungen und schulische Kenntnisse sind bei einem Lehrgang, dessen einzige Zugangsvoraussetzung ein Hauptschulabschluß ist (wenn in Ihrem Artikel „einer ohne Hauptschulabschluß“ auftaucht, dann ist der bei uns wohl „durchgerutscht“), ein unvermeidbarer Faktor. Wie in Ihrem Artikel erwähnt, versuchen wir aus diesem Grund mit Eingangstests und Förderkursen ausgleichend zu wirken. Wir legen außerdem großen Wert auf eine intensive persönliche Betreuung der Teilnehmer/innen durch unsere Lehrgangskoordinatoren und eine ständige gute Kommunikation, um Konflikten vorzubeugen. Es wird immer einige Teilnehmer/innen geben, die sich an gewissen Stellen unterfordert fühlen. Da es sich jedoch für alle um einen Neuanfang handelt, ist dies meist nur vorübergehend der Fall. Sicher kann es streckenweise zu Unzufriedenheit kommen. Wir haben diese Erfahrung bisher allerdings nicht so oft gemacht, weil es häufig gerade diese Mischung von Menschen ist, die den Lehrgang interessant macht und viele Möglichkeiten des Austauschs von Erfahrungen und Wissen bietet. In der Regel schließen unsere Lehrgänge sehr erfolgreich mit guten Prüfungsquoten und zufriedenen Teilnehmern/innen ab, die mit neuen Perspektiven, Ideen und Wissen auf den Arbeitsmarkt gehen, direkt von ihrem Praktikumsbetrieb übernommen werden oder später gemeinsam ein Projekt aufbauen. Rachel Kindermann,

Pressesprecherin des FORUM

Berufsbildung e.V.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen