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Berlin im Hungerstreik

■ Grüne Woche: Weniger Volk und Verzehr

Im Volksmund heißt es: „Das Auge ißt mit.“ Bei der Grünen Woche hieß es in diesem Jahr dagegen: „Nur das Auge ißt.“ Immer? Nein. Aber immer öfter. Das jedenfalls bestätigte der Bericht der Messe Berlin zum Abschluß der Grünen Woche 1997. Nicht nur, daß der Publikumszuspruch gegenüber dem Vorjahr mit rund 470.000 Besuchern um rund 10 Prozent zurückging. Die Besucher ließen auch deutlich weniger Geld am Funkturm. Nur noch 63 statt im Vorjahr 73 Mark gaben die Besucher der Freßolympiade im Schnitt für kanadischen Wildreis oder Känguruhsteaks aus.

Aber auch die Käufe und Bestellungen auf der Grünen Woche gingen zurück. Haben die Besucher im letzten Jahr noch für durchschnittlich 320 Mark bestellt, waren es heuer nur noch 225 Mark. Dieser Rückgang, hieß es bei der Messe Berlin, sei auch ein Ausdruck für die schwache Konjunktur und die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland. Wie die Messe Berlin im nächsten Jahr die im Rahmen des Messeausbaus von 104.000 auf 130.000 Quadratmeter gewachsene Ausstellungsfläche füllen will, bleibt wohl deren Geheimnis. Foto Christian Jungeblodt/Signum

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