■ Schöner leben
: Abdecker alternativ

Erinnern Sie sich an die Geschichte von BEB-Pressesprecher Friedhelm Behrens, der eine halbe Stunde mit einer Frau palavern mußte, weil die nicht wußte, wohin sie am Freitag nachmittag mit ihrem toten Hund sollte? Behrens kann aufatmen, denn es hat sich eine neue Möglichkeit der Tierkadaver-Beseitigung auch außerhalb der Abdecker-Arbeitszeiten aufgetan. In einer Bremer Gastwirtschaft wird die neue Geschichte so erzählt:

Eine Bremerin hatte sich auf den Weg in die Stadt gemacht, weil sie ein Elektrogeräte-Fachgeschäft aufsuchen wollte. An ihrer Seite ihr alter treuer Hund. So kam die Frau bei Saturn Hansa an, band ihren Hund draußen fest und machte ihre Besorgungen. Als sie wieder auf die Straße kam, na ja, da stellte sie fest, daß die Treue ihres Hundes nur noch von dessen Alter übertroffen wurde, nein, worden war. Nun stand die Frau allerdings vor der brennenden Frage: Wohin mit dem toten Hund? Sie konnte mit dem Kadaver ja schlecht so in die Straßenbahn steigen.

Also ging sie zurück zu Saturn und bat um einen Karton. Und die dortigen Verpackungs-Fachkräfte halfen der Trauernden gerne. Sie rückten nicht nur eine entsprechend große TV-Geräte-Kiste raus, sondern halfen außerdem noch beim Verschüren und machten sogar noch ein Henkelchen für den besseren Transport dran. So also machte sich die Frau auf den ungewöhnlichen Leichentransport. Bis die Frau auf dem Weg von der Straßenbahn-Haltestelle nach Hause von einem Ausländer angesprochen wurde, ob sie hundert Mark wechseln könne. Konnte sie nicht, woraufhin der Mann sie bat, doch mit dem Schein in das nächstbeste Geschäft zum Wechseln zu gehen. Warum er das nicht selber tue? Da hob der Mann ein Lamento an über die Ausländerfeindlichkeit und daß man ihm, dem Ausländer, nie und nimmer einen großen Schein abnehmen würde und so weiter. Derart weichgeredet nahm die Frau den Schein, ging in das nächste Geschäft, kam mit dem Wechselgeld zurück, und – nicht nur der Mann war verschwunden, sondern auch der Karton ... Jochen Grabler