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Unterm Strich

Heute erhalten die Kunstsammlungen Weimar ein 1945 von US-Truppen entwendetes Werk des Rokoko-Malers Johann Friedrich August Tischbein in New York zurück. Der stellvertretende Direktor der Kunstsammlungen, Thomas Föhl, bestätigte gestern, daß eine gütliche Einigung gefunden wurde, bei der die öffentliche Hand nicht belastet werde. Tischbeins Porträt der „Lady Elizabeth Hervey mit Taube im Arm“ (1778) ist das erste „Beutekunst“-Werk, das nach mehr als 50jähriger Odyssee aus ausländischem Privatbesitz nach Deutschland zurückkehrt, ohne daß die öffentliche Hand dafür zahlen muß, berichtet auch Focus in seiner jüngsten Ausgabe. Nach Presseberichten wird eine Aufwandsentschädigung von etwa zehn Prozent des Schätzpreises, der bei 60.000 Dollar liegt, von der Dresdner Bank gezahlt. Föhl veranschlagte den Wert des Bildes dagegen nur mit 60.000 Mark. Er hoffe, daß die nach etwa zweijährigen Bemühungen gefundene Regelung Wirkungen auf andere „Beutekunst-Verhandlungen“, möglicherweise auch mit Rußland, haben werde, sagte Föhl. Allein die Kunstsammlungen Weimar würden sich um die Rückführung von etwa zehn Bildern aus den USA sowie mehr als 100 Gemälden und Kunstgegenständen aus Rußland bemühen.

Der Intendant der Volksbühne in Berlin, Frank Castorf, will Irvine Welshs Edinburgher Drogen-WG-Story „Trainspotting“ jetzt selbst an seinem Haus inszenieren. Die ursprünglich für den 31. Dezember vergangenen Jahres geplante Premiere war Anfang Dezember abgesagt worden. Als Grund hatte die Volksbühne angegeben, Regisseur Matthias Glasner habe Probleme beim Umsetzen des Stücks. Die Premiere von „Trainspotting“ soll am 26. April stattfinden.

Godfrey Baseley, Schöpfer der britischen Radio-Seifenoper „The Archers“, ist im Alter von 92 Jahren in einem Krankenhaus bei Birmingham gestorben. Baseley hatte die noch heute in täglichen Fortsetzungen ausgestrahlte Serie 1950 als Informations- und Unterhaltungssendung für die Landbevölkerung begonnen. Die Erlebnisse von Dan und Doris Archer auf ihrer Farm Brookfield in der imaginären Gemeinde Ambridge haben heute nach wie vor eine millionenstarke Hörergemeinde. Die am längsten laufende Radio-Seifenoper der Welt war von dem ehemaligen Landfunkreporter 22 Jahre lang als Redakteur betreut worden.

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