: Einfach abgeschaltet
■ Nach dem Davis-Cup-Aus in Spanien ist der DTB sauer auf das Fernsehen
Cala Ratjada (dpa/taz) – „Das ist Vertragsbruch!“ schimpfte Günter Sanders, der Generalsekretär des Deutschen Tennisbundes (DTB), meinte aber keineswegs die Kooperationsverträge mit Stich und Becker. Die Schelte galt den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die zwar 15 Tage vor Beginn der Ufa die Rechte an der Davis-Cup-Partie Spanien – Deutschland abgekauft hatten, aber dann nur am ersten Tag live von der 1:4-Niederlage des DTB- Teams in Cala Ratjada auf Mallorca berichteten.
Das siegreiche Doppel am Samstag sendete das ZDF zeitversetzt, am Sonntag übertrug N3 statt des entscheidenden Matchs Moya – Dreekmann den Karnevalsumzug in Braunschweig. Tiefer kann das deutsche Tennis wahrhaftig kaum sinken. „Fasching hat bessere Quoten“, meinte ARD- Mann Kottkamp. „Abschalten lassen wir uns nicht“, hielt Sanders dagegen.
Die Gelackmeierten sind jedoch die Makler der Ufa, die 125 Millionen Mark für fünf Jahre Tennis gezahlt haben und nun inbrünstig auf eine Becker-Teilnahme beim Abstiegsspiel im September hoffen. Als Gegner kommen noch 23 Länder in Frage.
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