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Interaktives Rotlicht-Milieu

Hamburgs vielfältiges Freizeitangebot ist ab sofort per Knopfdruck sichtbar. Umweltsenator Fritz Vahrenholt macht's möglich  ■ Von Heike Haarhoff

Die Tage, an denen die roten Lämpchen leuchten, sind die Glücksmomente im Leben eines Senators. Umweltpolitische Geistesblitze nach stunden- oder gar tagelangem Kopfzerbrechen, beispielsweise über die fatale Energiewende dieser Stadt, sollen, so wird berichtet, dazu gehören. Was aber, wenn deren Häufigkeit am Ende der Legislaturperiode immer noch im nicht nachweisbaren Bereich liegt?

Da gilt es, Eigeninitiative zu ergreifen. SPD-Fritz Vahrenholt ist einer, der hier seit Jahren vorsorgt: Der Präses der Umweltbehörde liebt den Knopfdruck. Mit dem nämlich kann man Lichtblitze entzünden, Deponien versiegeln, Rauchgasreinigungsanlagen oder Wasserpumpen in Betrieb und sich selbst vor allem so schön in Szene setzen. Gestern nun erlebte Vahrenholt den Höhepunkt seiner Karriere: Gleich zwölfmal durfte er abdrücken; die roten Lämpchen hörten gar nicht auf zu flackern. Was war geschehen? Der Senator hatte den Behördenetat um schlappe 20.000 Mark erleichtert und mit den Steuergeldern die Produktion einer vier Quadratmeter großen Landkarte (sozusagen ein Schnäppchen) ermöglicht. Die zeigt Hamburg in den Grenzen von 1997 und vor allem das unbeschreiblich vielfältige Freizeitangebot in und auf den hanseatischen Parks (3000 Hektar), Grünanlagen (6850 Hektar) und Naturschutzgebieten (4.175 Hektar).

Sodann schritt Vahrenholt zur interaktiven Tat: Per Knopfdruck leuchteten (natürlich rot) entweder alle 33 Reiterhöfe in Hamburg oder die sieben Beachvolleyballplätze, die elf Skateboardanlagen oder die 16 Minigolfplätze auf. Beliebt auch die Frage: Wo treffen sich die Rodler? Insgesamt zwölf Freizeitbereiche sind per Blinksystem abzufragen. Die sonore, erklärende Begleitstimme wünscht zudem „viel Spaß“. Die Tafel kann gegen Kaution ausgeliehen werden; ansonsten ist sie im Foyer der Umweltbehörde – zentral in Rothenburgsort – für alle Touristen kostenlos nutzbar.

Und das ist längst nicht alles: Langfristig plant die Umweltbehörde eine eigene Seite im Internet, auf der es sich dann durch den kollektiven Hamburger Freizeitpark surfen läßt.

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