■ Berlinalien: Monopolisten
Man lehnt sich zurück und schaut nach vorn, damit einen die Bilder woanders hin mitnehmen. Dann fiept es plötzlich und brummt, und nach wenigen Minuten ist es wieder hell im Saal. Derlei größte anzunehmende Unfälle gab es beim Forumprogramm im Kino 7 des Zoopalastes nun schon des öfteren. Einmal versagte der 35mm-Projektor, zweimal wollte der 16mm-Projektor nicht mehr. Kein Spaß für die Programmverantwortlichen, die bewundernswert souverän mit solchen Katastrophen umgehen; denen es vor vier Tagen sogar gelang, innerhalb einer Viertelstunde ein Ersatzkino zu finden. Schuld und verantwortlich sei die Firma Kinoton, die in Berlin ein Monopol auf den Verleih von Projektoren habe, empören sich Peter B. Schumann, den seine Freunde nur kurz PBS nennen, und Dorothee Wenner. Deren Projektoren seien offenbar dem Festivalbetrieb „nicht gewachsen“. Besonders genervt war man Mittwoch, als man die Vorführung von Todd Verows „Little Shots of Happiness“ abbrechen mußte. Zum einen war in der Nacht zuvor grad einer von Kinoton dagewesen, um den Projektor zu reparieren, zum anderen war, als das Unglück geschah, im Notdienstbüro der zu bashenden Monopolisten von Kinoton niemand zu erreichen.dk
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