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Campingpfarrer: „Es wird kälter“

Hamburg (dpa) – Günter Niederlich, seit 25 Jahren für die evangelische Kirche in Bayern als „Campingpfarrer“ tätig, ist besorgt: Die wachsende soziale Kälte in Deutschland ist nämlich jetzt auch auf dem Campingplatz spürbar. Kontaktfreudigkeit und Hilfsbereitschaft ließen nach, die Isolation nehme zu, sagte er dem Reisemagazin Geosaison. „Viele ziehen sich abends in ihre supermodernen Wohnwagen mit der Schüssel auf dem Dach zurück. Da sitzen sie dann vor der Glotze.“ Früher sei das anders gewesen. Sogar die Telefonzelle, ein Treffpunkt, an dem man miteinander ins Gespräch kam, habe ausgedient. „Heute hat fast jeder ein Handy. Die Abschottung nimmt zu.“ Keiner bitte mehr den Nachbarn, eine Flasche Bier kaltzustellen; keiner frage mehr nach dem Beruf des anderen; keiner blase mehr des anderen Luftmatratze auf. Niederlich vermutet hinter all dem eine „allgemeine Angst vor Verantwortung“.

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