: Gefährliche AKW in Japan und die Deutsche Post
Nach einer Explosion in einem Atomkraftwerk in Tokai, nordöstlich von Tokio, sind vermutlich radioaktive Substanzen ausgetreten. Die Explosion ereignete sich gestern gegen 20.15 Uhr Ortszeit – 12.15 Uhr unserer Zeit – nur zehn Stunden nachdem in dem Reaktor ein Feuer ausgebrochen war. Die Ursache konnte von den Experten allerdings noch nicht ermittelt werden. Zwar brachten Feuerwehrleute den Brand nach etwa zehn Minuten unter Kontrolle. Bei dem Unglück sei jedoch radioaktiver Staub aufgewirbelt worden, sagte ein Vertreter des Kraftwerks in Tokai gestern, so daß bei mindestens zehn Arbeitern eine erhöhte radioaktive Belastung gemessen wurde. Ob sie den radioaktiven Staub auch einatmeten, ist bisher unklar. Die Arbeiter müssen erst noch genau untersucht werden. Vielleicht täten die Japaner gut daran, sich ein Beispiel an der Republik Freies Wendland zu nehmen, die bekanntlich NIX von Atomkraft hält. Immerhin konnte dieser junge Staat bereits die bislang nicht als sonderlich atomkritisch geltende Deutsche Post AG überzeugen: Diese stellte der taz ein Schreiben mit der oben abgebildeten Marke zu. Offenbar vertritt sie inzwischen eine deutlich umweltfreundlichere Meinung als die Bundesregierung und ist sogar bereit, dafür mäßige Verunglimpfungen („Deutsche Bundespest“) in Kauf zu nehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen