piwik no script img

Hamburger Kino-Tips

Ein besonderer Kinderfilm (mit einem besonders langen Titel) läuft diese Kinowoche im 3001-Kino im Nachmittagsprogramm: Die Kinder aus No. 67 oder: Heil Hitler, ich hätt gern 'n paar Pferdeäpfel zeigt, wie eine Kinderbande die Zeit der Machtübergabe an die Nazis überstand. Nämlich gar nicht. Noch ein Jahr zuvor, 1932, hielten die Kinder des Mietshauses Nr. 67 zusammen, jetzt sind die meisten bei der Hitlerjugend. Der Film entstand 1979 in Deutschland.3001-Kino, täglich

In der Reihe Filmgeschichte(n) stellt Adrienne Goehler, die Präsidentin der Hochschule für bildende Künste, einen ihrer Favorites vor: die 1917 von Ruth Ann Baldwin gedrehte Westernparodie '49–'17. Eine Geisterstadt soll durch eine heruntergekommene Wild-West-Show wiederbelebt werden. Mit Musikbegleitung. Baldwin arbeitete übrigens bis zum Jahr 1922 in einem Studio, das Universal eigens für sie einrichtete. Metropolis, Mi, 8. 3.

Im B-Movie in der Brigittenstraße startet an diesem Wochenende eine vom Frauen-Foto-Netzwerk zusammengestellte Filmreihe mit dem Titel Fotografinnen im Film. Am Sonnabend läuft der Dokumentarfilm Ilse Bing, Fotografin, geboren 1899, den Antonia Lerch über die jüdische Fotografin Ilse Bing, die vor den Nazis emigrieren mußte, gemacht hat. Danach läuft Annie's Shooting, ein Porträt eines der größten Stars hinter der Kamera – Annie Leibo-vitz. Sonntag gibt es dann in einem Dreier-Programm unter anderem einen Film über Jane Evelyn Atwood zu sehen, die in Frauengefängnissen fotografierte. B-Movie; „Ilse Bing, Fotografin, geb. 1899“, „Annie's Shooting“ Sa, 4. 3.; „Black Box“, „Harte Jobs“ und „J.E. Atwood: Ansichten von Frauen“ So, 5. 3.

Der Film, den das Lichtmeß für heute abend ankündigt, erinnert uns an Claude Lanzmanns Jahrhundertwerk Shoah. Auf den Spuren der deutschen Emigranten vor den Nazis reiste der Filmemacher Ingemo Engström 1977 durch Frankreich und suchte nach Orten, an denen die Geschichte gerade noch sichtbar war. Anna Seghers Roman Transit lieferte den Leitfaden. So entstanden die beiden Teile von Fluchtwege nach Mar-seille, vom Anspruch her ein Dialog zwischen 1940 und 1977, die an einem Stück gezeigt werden. Mit Katharina Thalbach und Rüdiger Vogler. Musik: Pablo Casals. Lichtmeß, heute drk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen