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Unterm Strich

May the force be with you: Christoph Schlingensief startet an diesem Freitag an der Berliner Volksbühne sein Science-fiction-Projekt. Unter dem Titel „Schlacht um Europa. Ufokrise '97: Raumpatrouille Schlingensief“ will der Theater- und Filmemacher auf der Bühne kritisch über „Raumfahrt gestern und heute“ nachdenken. Schlingensief drückt mit seiner Produktion nach eigenen Angaben vor allem seine Trauer und Depression über die vernichtenden Auswirkungen des Raketenbaus im Zweiten Weltkrieg aus.

An der Volksbühne soll „Raumpatrouille Schlingensief“ an 42 Abenden gespielt werden. Alle Vorstellungen sollen sich in der Inszenierung voneinander unterscheiden. Als Darsteller stehen unter anderem Schlingensief selbst und Sophie Rois auf der Bühne. Schlingensiefs Lebensgefährtin Tabea Braun hat die Kostüme entworfen.

Der russische Präsident Boris Jelzin strebt in der zwischen Deutschland und Rußland umstrittenen Beutekunst-Frage offenbar nun eine juristische statt einer politischen Lösung an. Das erklärte am Dienstag Prof. Wolfgang Eichwede, Direktor der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen. Jelzins Argumente für sein Veto gegen den Moskauer Parlamentsbeschluß zur Nationalisierung der sogenannten Beutekunst könnten diesen Rückschluß zulassen, meinte Eichwede, der Bund und Länder in der Beutekunst-Frage berät. Jelzin habe bei seiner Ablehnung nicht nur auf die Unvereinbarkeit des Parlamentsbeschlusses mit dem internationalen Recht, sondern auch mit der russischen Verfassung verwiesen, sagte Eichwede der dpa. Seiner Einschätzung nach versuche der Präsident nun, die Problematik aus der russischen Politik auf eine Ebene zu bringen, auf der sich das russische Verfassungsgericht damit beschäftigen müsse. Frühere Beschlüsse dieses Gerichts hätten gezeigt, daß hier Jelzins Kurs Unterstützung findet.

Eine Unterschrift Jelzins unter das Gesetz wäre nach Ansicht des Wissenschaftlers „ein Affront gewesen, der gegen alle politische Rationalität gewesen wäre“. Man müsse zwar „zwischen einem Dürer und der Weltpolitik“ unterscheiden, dennoch zeige Jelzins Veto das russische Interesse, trotz Differenzen, etwa in der Frage der Nato-Osterweiterung, die bilateralen Beziehungen mit Deutschland „in gutem Zustand“ zu erhalten, meinte Eichwede.

Preisträger in spe, aufgemerkt: Wenn ihr einen Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker wollt, und wer wollte das nicht, und seid nicht älter als 35 Jahre, und wer wäre das nicht, und besitzt ein unveröffentlichtes Theatermanuskript, schickt es bis zum 30. Mai an die Intendanz des Kleist Theaters, Gerhart-Hauptmann-Str. 3–4, 15234 Frankfurt (Oder) unter dem Stichwort „Kleist-Förderpreis“.

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