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■ QuerrilleDie Aeronauten: "Jetzt Musik"

Die Aeronauten: „Jetzt Musik“

(Tom Produkt/ L'Age D'Or)

Die neue Aeronauten, so hört man überall, ist gut. Dies wird gerne mit Überraschungsposen verbunden, denn die letzten beiden Veröffentlichungen, 1:72 und Gegen alles, gingen im aufkommenden Treiben deutschsprachigen Pop aus dem Hause L'Age D'Or doch eher unter. Was hat sich also geändert? Außer dem Umfeld, der Verschnaufpause wichtiger Bands, eigentlich nichts.

Immer noch legt sich das Quintett, ganz Band von nebenan, keine Nachnamen zu. Immer noch fertigen die Schweizer ironischen Zitapop, der von Bläsern die nötige Exotik ableitet. So scheint in „Extremadura“die spanische Sonne durch die dünne Trompete über dem Feedback. Immer noch quellen an allen Ecken und Enden Restwitze. So spielt das gesprochene „Am Tag, als der Maler kam“entfernt auf jenen Tag an, an dem Conny Kramer kam und Jetzt Musik soll wohl zugleich den Einsatz anzeigen als auch zeitgemäß klingen.

Jedoch erinnert der Sänger Olifr in seiner augestellten, abgehangenen Lässigkeit an Udo Lindenberg, Tilman Rossmy und andere grauselige Nöler. Gedehnte Worte für den Endreim fügen sich zu drögen Liebesgeschichten in einer Popsprache, die weit vor die Errungenschaften der Hamburger Schule zurückgeht. vom

live: Mo, 24. März, 21 Uhr, Veranstaltungszentrum 16, zwischen Keese und Cats

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