piwik no script img

Von Österreich lernen ...

■ Fischer-Menzel hat sich bei der Wiener Arbeitsmarktpolitik schlau gemacht

Die Österreicher haben uns überzeugt.“Mit Respekt in der Stimme gab gestern Arbeitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel einen Innovationssprung in ihrer Arbeitsmarktpolitik bekannt. So sollen künftig ausgewählte Unternehmen Zuschüsse für die Beschäftigung hochqualifizierter Langzeitsarbeitslose und Sozialhilfeempfänger auf sogenannten „Transferarbeitsplätzen“bekommen. Die halbjährlich sinkenden Zuschüsse sorgen nach österreichischen Erfahrungen für eine schnelle Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Billiger und effektiver als andere Programme können Menschen so wieder „arbeitsmarktfähig“werden.

Soviel hanseatische Lernfähigkeit ist der bösen Bonner Sparpolitik zu danken: Waigels Kürzungen bei Weiterbildung und ABM lassen einen Teil der Hamburger Arbeitsmarktmittel, die früher zur Mitfinanzierung von ABM gebraucht wurden, frei werden. Diese Gelder werden nun in „innovative Projekte“gesteckt.

Neben den österreichischen „Transferarbeitsplätzen“sind „neu im Programm“auch Zuschüsse für die Beschäftigung von Sozialhilfeempfängern. Denn das Programm „Einstieg in Arbeit“will jenen, die sonst keine echte Arbeitsmarktchance mehr hätten, auf freiwilliger Basis den stundenweisen Einstieg in Arbeit ermöglichen. Die Hamburger Hochbahn, die Stadtreinigung und die Handwerkskammer haben bereits Interesse signalisiert.

Allerdings: Gerade mal 300 derartige innovative Arbeitsplätze wird es 1997 geben. Die Bonner Kürzungen jedoch bedeuten den Wegfall von 3000 Plätzen bei Weiterbildung und Umschulung in Hamburg. Florian Marten

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen