: In der Jugend liegt die Kraft
■ betr.: DebütantInnentaz
[...] Wir beide, die taz und ich, schätzen uns gegenseitig sehr. Als kritisches, alternatives Medienorgan mit eigener Geschichte, das viel politsches Zeitgeschehen aus aller Welt dokumentiert, ist die taz nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Das bin ich aus dem Leben der taz allerdings auch nicht mehr. Als Abonnentin, kritische Leserin, Wahrheit-Klub-Mitglied und Informationsverarbeitungsmensch profitiert sie ebenso von mir wie ich von ihr. [...]
Auf weitere x18 gemeinsame Jahre Viola Prüschenk, 18, Gifhorn
tach taz, ich muß dir was sagen: habtschlieb. weil ihr sozusagen das schreibt, was ich denke, bis auf kleine ausnahmen. zum beispiel jan feddersens berichte aus lübeck stinken meiner meinung nach zum himmel, mich als neutazler hat das teilweise schockiert, aber auch wütend gemacht. [...]
wahnsinnig gelungen finde ich die wahrheit und den dazugehörigen club (mitgliedsausweisnummer: 0000000866), obwohl mir der vorstand einen nicht astreinen ausweis schickte, doch nach meiner heftigen Beschwerde wurde mir sofort der fehlerhafte ausweis ersetzt. [...]
ma' was anderes. mit der taz kann man völlig unerwartete bekanntschaften machen. ich bin nach mainz zum shoppen mit der s-bahn gefahr'n, und innerhalb von ner halben stunde wurde ich dreimal (!) angesprochen, ob ich die taz gekauft oder ob ich se gefunden hätte. auf die antwort „gekauft“ kam dann retour, daß das cool wäre, die taz zu unterstützen, da diese eine geile zeitung wäre. eine andere bat mich, ihr die taz kurz zu leihen, da sie gerade (vollbepackt mit koffern) von ihrem dreimonatigen china-aufenthalt kam und an regelrechtem entzug von vernünftigen zeitungen leidet. steffen konstantin sauert, 18,
ausbildung zum offsetdrucker
Echt genial, endlich 18 zu sein, oder? [...] Auf jeden Fall kann man der taz nicht nur aufgrund ihres Alters gratulieren! Somit gibt's auch nichts rumzumeckern, finde ich. Ganz im Gegenteil: Es ist schon eine Menge wert, seine eigenen Ansichten in einer Zeitung vertreten zu finden, noch dazu witzig, spritzig dargestellt.
[...] Über ein Thema würde ich mich sehr freuen, da sich keine Zeitung bisher diesbezüglich meines Wissens damit auseinandergesetzt hat. Und zwar mit der Gegensätzlichkeit unter Jugendlichen, bezogen auf die Musik (Techno–nicht Techno). Denn so, wie ich es bisher erfahren habe, scheiden sich da die Geister! Ich zum Beispiel finde Techno abscheulich und würde ernsthaft keine Technodisco betreten. Magda, 18, Emmerich am Rhein
Die taz ist so, wie jede Zeitung sein sollte:
Die taz ist vielseitig, interessiert und immer für Überraschungen gut. Sie ist spontan und witzig, aber trotzdem nachdenklich.
Doch das Wichtigste und Beste an der taz ist, daß sie eine Meinung hat – hinter den Artikeln stehen zumeist gefühlvolle Menschen und nicht kalte Nachrichtenmeldungen. Aus diesem Grund fällt es nicht schwer, mit der taz zu lachen oder auch zu weinen.
Schön ist es auch, daß die taz nie vergißt, sich um die kleineren Dinge des Lebens zu kümmern.
Schön, daß die taz sich mit „Jugend tazt“ nun auch vermehrt um ihre Altersgenossen bemüht. Denn vergeßt nicht: „In der Jugend liegt die Kraft!“
Alles Gute, und bitte nicht zu erwachsen werden! Jenny Tschietschke, 18,
Greifswald
P.S. Liebe Grüße an Judith, ohne die ich die taz wohl (noch) nicht kennen würde.
Die taz wird 18? Ich bin erstaunt, daß sie noch so jung ist, sie kam mir immer älter vor. Liegt vermutlich daran, daß ich mich an die Zeit vor der taz gar nicht mehr erinnern kann. Meistens lese ich sie ja nur flüchtig, aber wohl immer noch gründlich genug, um solche Anzeigen zu entdecken.
Tatsache ist, daß ich an der taz das praktische Format, die kurzen, aber prägnanten Artikel und den häufig ironisch-sarkastischen Stil liebe. Ebenso die kritische Einstellung. Man kann den Ereignissen gegenüber nie kritisch genug sein, meist findet man mehr Schein als Sein.
Der sonst medienübliche Sensationston ist mir auch unangenehm. Wer jede Nachricht ernst nimmt, ist ja gezwungen, irgendwann verrückt zu werden. Täglich wird man mit Berichten darüber überschüttet, was alles auf dieser Welt beschissen ist, und muß dabei erkennen, daß man fast nichts ändern kann. Also überfliege ich letztlich fast nur die Überschriften und lese gerade mal die letzte Seite „Die Wahrheit“ vollständig, allerdings auch nur montags.
Gut finde ich deshalb auch Eure Dokumentationen, die nicht immer aktuelle Ungewöhnlichkeiten enthalten müssen.
Wünschen würde ich mir natürlich mehr Optimismus und Lösungsvorschläge für diese Berge an Problemen. Aber woher damit?
Nun ja, man kann sich daran gewöhnen, einer Generation anzugehören, deren Zukunft düster gezeichnet wird und der vorgeworfen wird, nicht so aktiv zu sein wie die Generation ihrer Eltern. Aber haben die etwas verändern können? Na also!
Wenn überhaupt, betrachtet man das Geschehen am besten mit einer kräftigen Portion Humor. Die taz ist einem da oft behilflich, hoffentlich auch noch in düsterer Zukunft. Gudrun Roemer, 18 Jahre,
Saarbrücken
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