: Schröder sieht Fortschritt beim Atommüllkonsens
■ Im Gespräch sind neue Zwischenlager und Moratorium bei Castor-Transporten
Hannover (taz) – Bei den Gesprächen zwischen Bundesregierung und SPD über Atommüll und Atomkraftwerke hat es nach Angaben des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder am Donnerstag abend „Fortschritte“ gegeben. Im Entsorgungsbereich sei eine Einigung möglich, erklärte Schröder nach der Konsensrunde. Allerdings werde sich die SPD nicht zwingen lassen, die Entwicklung eines neuen Reaktortyps zu unterstützen. In der Bonner Konsensrunde hatte vor allem Bundeswirtschaftsminister Günther Rexrodt darauf beharrt, daß die SPD bei einer Vereinbarung mit der Bundesregierung dem neuen Reaktor ihren Segen gibt.
Nach Angaben der Staatskanzlei in Hannover hat die Stromwirtschaft in Bonn ihre Bereitschaft erklärt, zusätzliche Zwischenlagerkapazitäten in Süddeutschland zu errichten. Außerdem sollen in den nächsten zwei Jahren keine weiteren Castor-Behälter ins Gorlebener Zwischenlager gebracht werden. Im Gegenzug müßte die niedersächsische Landesregierung bis Jahresende das Atommüllendlager Schacht Konrad genehmigen, diese Genehmigung aber nicht für sofort vollziehbar erklären. Eine spezielle Enteignungsklausel für den Gorlebener Endlagerbau ist nach Angaben der Staatskanzlei nicht mehr Gegenstand der Verhandlungen. Mit einer solchen Klausel sollte Graf Bernsdorff, der über die Salzrechte am Salzstock in Gorleben verfügt, enteignet werden. Graf Bernsdorff ist einer der entschiedensten Gegner des Endlagers. Jürgen Voges
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen