piwik no script img

Regierungspartei vorn

■ Erste Ergebnisse der Parlamentswahl in Jemen. Islamisten auf Platz zwei

Sanaa (AP/taz) – Bei der ersten Parlamentswahl in Jemen nach dem Bürgerkrieg von 1994 zeichnete sich gestern ein klarer Sieg des regierenden Allgemeinen Volkskongresses (GPC) von Präsident Ali Abdullah Saleh ab. Zweitstärkste Kraft wurde mit deutlichem Abstand die islamistische Islah- Partei, die bisher mit dem GPC zusammen die Regierung bildete. Der Boykottaufruf der im ehemals unabhängigen Süden verankerten Sozialisten (YSP) wurde nur wenig beachtet. Nach Angaben des Obersten Wahlkomitees lag die Beteiligung bei rund 80 Prozent.

Nach der bisherigen Auszählung wurden 49 der 301 Parlamentssitze vergeben. Die GPC errang 33 Mandate, die Islah-Partei 9 und unabhängige Kandidaten 7 Sitze. Für das Parlament kandidierten rund 2.300 Personen, zwei Drittel davon Unabhängige. Im alten, 1993 gewählten Parlament hatte der GPC 122, die Islah 62 und die damals noch an der Regierung beteiligte YSP 56 Mandate inne. Die Abstimmung vom Sonntag wurde von Beobachtern als größtenteils frei und fair bezeichnet. Jemen ist das einzige Land auf der arabischen Halbinsel, in dem Frauen wählen können. Bei Zwischenfällen, die aber nichts mit der Wahl zu tun hatten, waren am Sonntag elf Menschen getötet worden. Mit dem Endergebnis wird Donnerstag gerechnet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen