: FC St. Pauli kaum noch zu retten
■ VfB Stuttgart dagegen darf sich weiter Titelchancen ausrechnen
Der FC St. Pauli holte sich am Sonnabend vor 35.000 Zuschauern im Daimlerstadion beim Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart eine Auswärtsschlappe. Diesmal hieß das frustierende Ergebnis 0:3. Da konnte man nun wirklich nicht mehr hinschauen, fanden die rund 600 St. Pauli-Anhänger. Bei den Kiez-Kickern fehlte jeglicher Kampfgeist.
Dabei war die Mannschaft des VfB keineswegs in bester Verfassung. Sicherlich fehlten VfB-Trainer Yogi Löw viele Starkicker. Aber wer einen UEFA-Cup-Platz schon sein eigen nennt, darf einfach nicht 45 Minuten lang so schlecht spielen.
Nationalspieler Bobic, der im WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch gegen die Ukraine verletzt ausgeschieden war und mit sieben Stichen am Kopf genäht werden mußte, konnte mit einem Pflaster an der Stirn mitwirken. Der Torjäger blieb jedoch über weite Strecken ebenso blaß wie sein Stürmerkollege Elber, der gedanklich schon bei seinem neuen Arbeitgeber Bayern München zu sein schien. Vom „magischen Dreieck“gefiel nur Spielgestalter Balakow.
Im Backofen des Daimlerstadions mußten die Fans mitanschauen, wie sich die beiden Teams in der ersten Halbzeit so gar nicht weh taten. Auch beim FC St. Pauli fehlte eine Reihe von Stammspielern. Hinzu kam aber, daß St. Pauli sein Heil überwiegend in der Defensive suchte und mit Pisarew nur einen echten Stürmer aufgeboten hatte. Folgerichtig schossen die Hanseaten in der ersten Halbzeit kein einziges Mal auf das VfB-Tor. Lange schien die Hamburger Mauertaktik aufzugehen, da die Stuttgarter serienweise gute Chancen vergaben oder an Torhüter Thomforde scheiterten.
Erst zum Schluß, als die durch zwei Platzverweise dezimierten St. Paulianer (gelb-rote Karten gegen Hanke wegen Meckerns und gegen Scherz wegen wiederholten Foulspiels) konditionell am Ende waren, kam die schwäbische Torfabrik noch etwas auf Touren. Buck brach den Bann: Thomforde hatte zunächst glänzend gegen Elber pariert, war aber gegen den Nachschuß des VfB-Rechtsaußen machtlos.
Balakow, der beste Stuttgarter, krönte seine gute Leistung mit dem 2:0 nach Paß von Djordjevic. Dem Brasilianer Elber glückte dann in der Schlußminute doch noch sein Tor per Kopf nach einem weiten Abschlag. Harald Bleyer/dpa
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen