: Unterm Strich
Der spanische Konzertgitarrist und Komponist Narciso Yepes ist am Samstag im Alter von 69 Jahren an einem Krebsleiden gestorben. Der aus dem südostspanischen Lorca stammende Yepes gilt als der Gitarrist, der weltweit die meisten Schallplatten aufgenommen hat. Schon als Fünfjähriger hatte der am 14. November 1927 geborene Bauernsohn von seinem Vater die erste Gitarre geschenkt bekommen. Mit 13 Jahren wurde Yepes Flamenco-Spieler. Erst später nahm er in Valencia Unterricht bei dem Pianisten und Komponisten Vicente Asensio und gab 1947 sein erstes Gitarrenkonzert.
Die Klavierschule machte sich bei Yepes auf recht eigentümliche Weise bemerkbar: 1964 ließ er sich eine Gitarre mit zehn Saiten anfertigen. Seine Vorliebe für das hochfrisierte Instrument begründete Yepes damit, daß der Klang besser sei und daß er damit klassische Stücke, die für das Klavier komponiert wurden, besser interpretieren könne. Zu den beliebtesten Stücken des vielfältigen Virtuosen gehören dessen Interpretationen des „Aranjuez-Konzerts“ von Joaquin Rodrigo. In seiner Geburtsstadt Lorca ordnete der Bürgermeister eine offizielle Trauer von zwei Tagen an.
Es muß an der Wahl in Großbritannien gelegen haben und den Erwartungen Resteuropas. Ansonsten läßt sich wohl nur schwer erklären, warum die abgetakelte Eighties- Band Katrina & The Waves den Grand Prix d'Eurovision de la Chanson mit „Love Shine A Light“, einem ganz schlimmen Lied über das Heimleuchten, mit gewaltigen 227 Punkten gewonnen hat. Die Stimme von Katrina ist dünn, der Refrain ein bleierner Westkurven-Hammer für britische Fußballstadien, und das Bergziegengitarrensolo kennt man vom Schottenrock. Traurig dagegen der abgeschlagene schwule Technosänger Pal Oscar aus Island, dem nur wenige Länder wie Norwegen oder Rußland ein paar Punkte zugeschanzt haben, obwohl das Stück ziemlich knack- und backfrisch herüberkam.
Auch immer wieder interessant sind beim Schlager-Grand-Prix die diversen bilateralen Verstrickungen: Griechenland etwa bekam von Zypern die Höchstwertung mit zwölf Punkten, und – schau an, schau an – die Griechen hielten etwas später das zypriotische Stück von Chara für den besten Song. Umgekehrt wird allerdings ein Schuh draus: Deutschland gab der Türkei sieben Punkte, umgekehrt aber war gar nix.
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