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Betr.: Nigeria

Nigeria ist der sechstgrößte Rohölexporteur der Welt, und das Öl erwirtschaftet über 90 Prozent der nigerianischen Exporteinnahmen. Die Ölförderung, fast ausschließlich im Delta des Niger-Flusses, wird von internationalen Ölkonzernen in Joint-ventures mit dem nigerianischen Staat gewährleistet. Führend ist dabei die britisch-niederländische Shell, die etwa die Hälfte des nigerianischen Öls fördert.

Zur Zeit wachsen die Spannungen zwischen den Ölgesellschaften und der Militärregierung auf der einen Seite und der einheimischen Bevölkerung auf der anderen. Weltberühmt wurden 1994/95 die Proteste des Ogoni- Volkes im Osten des Niger-Deltas. Heute werden routinemäßig auch in anderen Gebieten des Niger-Deltas die Ölfirmen im Rahmen von politischen Protesten angegriffen. Ölminister Dan Etete forderte Ende April lokale Politiker auf, „ihre Jugendlichen zurückzuhalten, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, teure Ölinstallationen kaputtzumachen“. Inzwischen wurde die Militärpräsenz in der ganzen Region massiv verstärkt, und die im Ogoni-Land stationierten Sondereinheiten, als besonders brutal bekannt, sind inzwischen auch in anderen Gebieten aktiv. Vor diesem Hintergrund findet am 14. Mai die Shell-Hauptversammlung statt, bei der die Einhaltung der vom Konzern versprochenen Umweltstandards ein Thema sein wird. D. J.

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