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Bitteres Ende für Peres

■ Arbeitspartei will ihren scheidenden Chef zum zahnlosen Präsidenten machen

Jerusalem (AP/taz) – Die oppositionelle israelische Arbeitspartei hat gestern ihrem scheidenden Vorsitzenden Schimon Peres eine schwere Niederlage bereitet. Auf einem Parteitag in Tel Aviv stimmten die Delegierten mit 1.403 zu 856 Stimmen dagegen, ihm als künftigem Präsidenten der Partei mehr als eine nur rein repräsentative Funktion einzuräumen. Die Debatte auf der Vorbereitungstagung für die Neuwahl des Parteivorsitzenden am 3. Juni war von heftigen Auseinandersetzungen geprägt. Der 73jährige Ex-Regierungschef, Außenminister und Nobelpreisträger hielt ein sehr gefühlsbetonte Rede. Auf die rhetorisch gemeinte Frage, ob man ihn für einen Verlierer halte, schallte ihm ein vielstimmiges „Ja, ja“ entgegen. Peres' Niederlage gilt als Sieg für den aussichtsreichsten Bewerber um seine Nachfolge, Ehud Barak. Er hatte sich mit dem Argument gegen umfangreichere Vollmachten gewandt, daß dann zwei Parteispitzen entstehen würden.

Mit überwältigender Mehrheit stimmten die Parteimitglieder auch für einen Zusatz zum Programm, nach dem die Arbeitspartei einen palästinensischen Staat mit eingeschränkter militärischer Macht nicht ausschließt. Der regierende Likud-Block ist gegen die Gründung eines palästinensischen Staates. Laut einer Umfrage des Jaffee-Zentrums für Strategische Studien ist rund die Hälfte der Israelis für einen eigenen palästinensischen Staat – mehr als je zuvor.

Auf Druck der USA wollten sich israelische und palästinensische Unterhändler gestern wieder zu Gesprächen über die Fortsetzung des Friedensprozesses treffen. Die Begegnung sollte in der Residenz des US-Botschafters stattfinden. Seit dem Baubeginn für die Siedlung Har Homa im Ostteil Jerusalems am 18. März sind die Verhandlungen unterbrochen.

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