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■ Mit Baumwolle auf du und duÖkoware hat's schwer

San Francisco (IPS) – Die Produzenten naturbelassener Baumwolle suchen nach Abnehmern. Obwohl die Nachfrage nach ökologisch unbedenklichen Produkten weltweit gestiegen ist, können sie mit den Herstellern konventioneller, chemisch behandelter Baumwolle nicht mithalten.

Dabei ist Baumwolle eines der Agrarprodukte, die die Umwelt durch den Einsatz von Pestiziden am meisten schädigen. Die in Großbritannien ansässigen International Ecological Agricultural Services haben errechnet, daß etwa die Hälfte der weltweit versprühten Pestizide für Baumwollfelder bestimmt ist.

Einige wenige Bekleidungshersteller sind bereits darauf gekommen, daß die Verwendung von Ökobaumwolle ihnen umweltbewußte Kunden einbringen könnte. US-Unternehmen stellen seit etwa einem Jahrzehnt von chemischen Pestiziden und Düngemitteln freie Baumwolle her. Und Länder wie Indien, Peru und Uganda sind in den vergangenen Jahren auf den Zug aufgesprungen.

Indische Bauern, die sich der umweltfreundlichen Baumwollproduktion verschrieben haben, verzeichneten um 42 Prozent geringere Kosten für die Schädlingsbekämpfung. Zwar war ihre Ernte verglichen mit der herkömmlichen Produktion etwas mager, doch fielen die Gewinne um sechs Prozent höher aus als die der anderen Pflanzer. Weltweit hat die Biobaumwoll-Produktion von 6.000 Tonnen im Jahr 1993 auf fast 10.000 Tonnen in 1995 zugenommen.

Neben Baumwollproduktion mit Verzicht auf chemische Pestizide soll auch der Anbau genetisch manipulierter Baumwollpflanzen den Einsatz von Chemikalien beim landwirtschaftlichen Anbau senken. In den USA bepflanzten Farmer rund 728.000 Hektar mit der gentechnisch veränderten Baumwollpflanze „Bollgard“, erlebten damit im vergangenen Jahr allerdings herbe Rückschläge.

Die Pflanzen sollen eigentlich hohe Erträge bringen und die Verwendung von Düngemitteln überflüssig machen, die Schädlinge anziehen. Dennoch mußten die Bollgard-Bauern im vergangenen Jahr aufgrund eines ungewöhnlich starken Befalls ihrer Pflanzen mit Baumwollschädlingen verstärkt Pestizide einsetzen. Und dazu kommen die bisher noch völlig unbekannten Risiken durch genetisch veränderte Pflanzen. Schädlinge würden außerdem gegenüber diesen Pflanzen schnell Resistenz entwickeln, warnt Jane Rissler von der US- amerikanischen Union of Concerned Scientists. Pratap Chatterjee

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