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■ Die Pfanne ist rundZitronentarte

Den Abschied aus der Liga versüßen, das wollen wir heute der Fortuna. Und Werder soll beim letzten Heimspiel der Saison daran erinnert werden, daß Fußballkost nicht nur aus Eintopf besteht. Der macht zwar satt, aber kein Stadion voll. Deshalb heute ein feines Dessert, frisch und duftig und dank der Zitrone nicht zu süß.

Zunächst mal machen wir uns einen feinen Teig. Dafür brauchen wir: 500 Gramm Mehl, 175 Gramm Puderzucker, 250 Gramm Butter in kleinen Würfeln, abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone, Mark einer Vanilleschote, 1 1/2 Eier, zusätzlich 50 Gramm Puderzucker, Mehl zum Bestäuben, Butter zum Einfetten.

Mehl und Puderzucker durchsieben, mit den Butterwürfeln verkneten, eine Mulde in den Teig drücken, Vanillemark und Zitronenschale, sowie die geschlagenen Eier hinzufügen. Alles gut durchkneten und den gut durchgearbeiteten Teig in Klarsichtfolie wickeln und eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Dann den Teig von der Folie befreien, auf mehlbestäubter Arbeitsfläche auf die Größe der Backform ausrollen. Das ist in diesem Falle eine Springform, wie man sie für einen Tortenboden verwendet, also mit flachem Rand, ein schöne Tarteform mit losem Boden ist natürlich perfekt. Die Form einfetten, Teig hineingeben und gut verteilen, auch in die Ecken drücken und ca. 1 cm über den Rand hängen lassen. Nun wird's trickreich. Damit der Boden nicht wie da HB-Männchen in die Luft geht, decken wir den Teig mit Pergamentpapier ab und beschweren die ganze Oberfläche mit Hülsenfrüchten (Also, Erbsen, Bohnen, Linsen, das ist egal). Die Form nun in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen geben und 10 Minuten backen. Herausnehmen, Hülsenfrüchte und Pergamentpapier entfernen. Den überhängenden Rand abschneiden und die Form nochmal für 10 Minuten in den Backofen. In der Zeit bereiten wir die Zitronenfüllung vor, und dafür braucht es: 9 Eier, 400 Gramm Zucker, 5 Zitronen, 250 Gramm süße Sahne. Die Sahne steif schlagen.

Eier mit dem Zucker und der kleingeraspelten Schale von zwei Zitronen in einer Schüssel schaumig schlagen, den Saft aller fünf Zitronen dazugeben, gut rühren und dann die geschlagene Sahne unterheben. Schaum abschöpfen und wenn die zehn Minuten für den Tortenteig um sind, Form aus dem Ofen nehmen. Temperatur auf 120 Grad runterschalten, die kalte Füllung auf den heißen Teig geben und wenn der Ofen neu temperiert ist, noch mal 30 Minuten backen. Als kleine Raffiniertheit zum Abschluß soll die Zitronentarte karamelisiert werden. Dazu die Tarte aus dem Ofen nehen, mit den 50 Gramm Puderzucker bestäuben, den Backofengrill auf höchste Stufe stellen, und dann die Tarte kurz drunterschieben, bis der Puderzucker karamelisiert ist. Zitronentarte aufteilen und aufpassen, daß keiner was vom Nachbarteller mopst. Die Zitrone macht die Getränkeauswahl nicht leicht, aber ein Wein mit einer gewissen natürlichen Süße macht sich gut zum Zitronengeschmack. Ein Sauternes ist vielleicht zu teuer, aber ein Vin doux naturels, zum Beispiel aus Beaumes de Venise in der Vaucluse ist ein hübsches preiswertes Vergnügen. Wer's italienisch liebt, kann es mit einem Vin santo probieren.

Tim Kalbhenn

Otmar Willi Weber

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