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Nur noch ein Pünktchen - und dann?

■ St. Pauli fast wieder erstklassig: 3:1 in Frankfurt / Rostock aufgestiegen Von Sven-Michael Veit

Ein einziger Punkt fehlt noch – und der FC St. Pauli ist vier Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga wieder erstklassig. Nach dem 3:1 (1:1) beim Absteiger FSV Frankfurt stehen die Kicker vom Kiez zum drittenmal nach 1977 und 1988 wieder auf dem Sprung in die Eliteliga. Zum letzten Spiel der Saison am nächsten Sonntag kommt mit dem FC Homburg ein als Absteiger bereits feststehender Tabellenvorletzter ans Millerntor. Daß mit den Saarländern dennoch nicht zu spaßen sein wird, belegt deren gestriger 4:1-Sieg über die Berliner Hertha.

8000 St. Pauli-Fans unter den 9000 Zuschauern am Bornheimer Hang durften gestern zum erstenmal in der 5. Minute jubeln, als André Trulsen, einer der Kämpen, die bereits Erstliga-Erfahrungen mit St. Pauli schnuppern durften, nach einem Hollerbach-Freistoß von der Eckfahne für die Führung sorgte. Frankfurts Torwart Ernst hatte bei „Trullers“ plaziertem Kopfball keine Chance. Umso besser reagierte Ernst zehn Minuten später, als Libero Dirk Damman nach Doppelpaß mit Sawitschew das 2:0 auf dem Fuß hatte.

Nach einer vielversprechenden ersten Viertelstunde ließen es die Hamburger dann allerdings zu ruhig angehen – und bauten die von Zukunftssorgen unbeschwerten künftigen Regionalligisten auf. Milovanovic erzielte in der 40. Minute mit einem Volleyschuß aus zehn Metern den Ausgleich.

Nach der Halbzeitpause gingen die Paulianer dann wieder mit der erforderlichen Konzentration zu Werke. Bis zum Schlußpfiff dominierten sie klar das Geschehen und ließen Ball wie Gegner laufen. Da-riusz Szubert erzielte in der 65. Minute die hochverdiente erneute Führung; Kapitän Carsten Pröpper erhöhte sechs Minuten später per Elfmeter – Rasiejewski hatte dabei nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot gesehen – auf 3:1.

Damit bleibt dem FC St. Pauli noch eine Woche Zeit, um die Aufstiegsfeierlichkeiten vorzubereiten. Hinter dem FC Hansa Rostock, der nach dem gestrigen 3:0 über Hannover als Aufsteiger feststeht, liegen die Hamburger mit zwei Punkten und 15 Toren Rückstand auf dem 2. Tabellenplatz. Dahinter lauert aber noch dreifach Gefahr: Fortuna Düsseldorf, Waldhof Mannheim und der VfL Wolfsburg liegen punktgleich nur einen Zähler hinter St. Pauli. Bei einem Heimsieg nächsten Sonntag über Homburg ist für die Kicker vom Kiez alles klar; bei einem Unentschieden und hohen Siegen der Verfolger könnte gar nur der fünfte Tabellenplatz das Ende aller Träume bedeuten. Spannung also bis zum Schluß.

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