: Unterm Strich
Im Wettstreit um den teuersten Film hat sich Rußland mit einem Oldie angemeldet: Nicht die kommendes Weihnachten in den USA anlaufende Schiffstragödie „Titanic“, sondern Sergei Bondartschuks 30 Jahre alte Verfilmung von „Krieg und Frieden“ soll nun als die vorerst teuerste Leinwandproduktion aller Zeiten gelten: Die 1967 inszenierte achtstündige Filmfassung des Tolstoi-Romans kostete 350 Millionen Dollar. Bei der Berechnung dieser Summe wurde das damalige Budget unter Berücksichtigung der Inflationsrate von der amerikanischen Fachzeitschrift Variety auf den heutigen Wert umgerechnet. „Krieg und Frieden“ gewann 1969 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Den neuen Berechnungen zufolge verschiebt sich überhaupt die ganze Gigantomanie. Das 1963 gedrehte Historienspektakel „Cleopatra“ mit Liz Taylor in der Titelrolle liegt jetzt mit 300 Millionen Dollar auf dem zweiten Platz der teuersten Filme. Dann erst folgt „Titanic“, für das die Paramount-Studios 220 Millionen Dollar Herstellungskosten riskieren. „Die zehn Gebote“ (1956) wurde von Variety mit 210 Millionen Dollar auf den vierten Platz gesetzt, knapp dahinter folgt mit 200 Millionen Dollar mit „Ben Hur“ ein weiterer Monumentalfilm, der im Altertum spielt. Die in Kürze auch in Deutschland anlaufende Hollywood-Produktion „Batman + Robin“ belegt mit immerhin 160 Millionen den neunten Rang.
Der Fernsehveteran und Filmschauspieler Richard Jaeckel ist am Sonntag in Los Angeles gestorben. Der 70jährige Jaeckel, der seine Karriere als Botenjunge im Studio 20th Century Fox begann, spielte in Dutzenden Leinwandproduktionen und TV-Serien mit und gehörte zu den Pionieren der Live-Shows in den frühen Jahren des Fernsehens. Zu seinen bekanntesten Kino-Filmen zählen „Come back, Little Sheba“ (1952), „The Dirty Dozen“ (1967), „Chisum“ (1970), „Airplane II“ (1982) und „Delta Force 2“ (1990). Für seine Leistung im Film „Sometimes A Great Notion“ (1971) wurde Jaeckel, der von mißratenen Jugendlichen über Kriegsfeiglinge bis hin zu Superhelden fast alles spielte, für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Im Fernsehen war Jaeckel als Captain Ben Edwards in der Serie „Baywatch“ zu sehen. Außerdem wirkte er in Krimis wie „Spenser“ mit.
Das Anne-Frank-Zentrum Berlin und das Deutsche Kinderhilfswerk haben zum ersten bundesweiten „Anne-Frank-Jugendwettbewerb“ aufgerufen. Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren sollen Porträts von Mitmenschen gestalten, die „aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion oder Lebensweise Probleme im Alltag haben“. Der erste Preis ist eine Reise nach Amsterdam in das Anne-Frank-Haus. Beiträge können bis zum 31. Oktober 1997 an das Anne-Frank-Zentrum Berlin, Friedrichstraße 165, gesandt werden, wo es auch nähere Informationen zum Wettbewerb gibt.
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