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Jugend wird erforscht

„Jugend“ gilt trotz schwindender Größenordnungen der 14- bis 21jährigen immer noch als Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen und Befindlichkeiten. Obwohl sich die Wissenschaft eigentlich darüber einig ist, daß „Jugend“ als abgeschlossene Lebensphase überhaupt nicht mehr existiert und deshalb alles zwischen vierzehn und neunundzwanzig Jahren zum Untersuchungsgegenstand erhebt, boomt die Branche.

Die bereits in den siebziger Jahren intensiv geführte Diskussion über die geringe Aussagekraft besonders der populären, per standardisiertem Fragebogen erhobenen Meinungsforschung ist an der Jugendforschung, ihren Auftraggebern und Multiplikatoren aber offensichtlich folgenlos abgeperlt. Nicht einmal die Tatsache, daß sich die Datensammlungen vieler Studien widersprechen, konnte bisher wirklich Irritationen auslösen.

„An dem Tag, an dem ich mir Informationen über Jugendliche aus universitären Studien holen muß, höre ich auf“, erklärte der 35jährige Manager einer Kölner Promotionagentur, dessen Marketingperspektive die gleiche Zielgruppe ist, in der taz. „Mir sagt ein Song von den Backstreet Boys mehr über Jugend als jede universitäre Studie.“ Klaus Farin hat für die taz in Loccum vier Jugendforscher befragt.

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