: Grüner Streit um Koalitionsaussage
■ Zähes Ringen um Kompromiß bei Parteitag in Niedersachsen
Hitzacker. Am Ende stand ein Kompromiß. Die heiß umstrittene Koalitionsaussage zugunsten der SPD fand zwar doch noch Eingang in das Programm der niedersächsischen Bündnisgrünen für die nächste Landtagswahl; allerdings beschlossen die 160 Delegierten des Parteitags in Hitzacker am Wochenende nur eine indirekte Koalitionsaussage. Sie betont die Bedingungen stärker, als dies im Entwurf der Programmkommission der Fall war. Mit der Formulierung „Wir werden uns nur an einer Koalitionsregierung beteiligen, wenn das Regierungsprogramm den Weg zu einer ökologisch-sozialen Wende öffnet“, ziehen Bündnis 90/Die Grünen nun in den Wahlkampf.
Obwohl kaum einer der Delegierten eine Neuauflage der rot-grünen Koalition (1990 bis 1994) nach der Landtagswahl im März 1998 ernsthaft ablehnt, stritten sie teilweise hochemotional und ausdauernd. Das Bekenntnis zum Bündnis mit der SPD unter Gerhard Schröder im Wahlprogramm wühlte die „grüne Seele“auf. Fast hätten es die Gegner einer Koalitionsaussage geschafft. Überraschend stimmten die Delegierten dafür, die Aussage aus dem Programm zu streichen. Bundesvorstandssprecher Jürgen Trittin gelang es schließlich noch, eine Mehrheit für die modifizierte Koalitionsaussage zusammenzubekommen. dpa/taz
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