■ Querrille: Rossburger Report: "2"
Rossburger Report: „2“ (Strange Ways/Indigo)
Die Kunst der Organisation. Interessante Erkenntnisse gewann, wer vor vier Jahren die raren Auftritte des Ross-burger Reports besuchte. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Das Gitarrenorchester nahm im geometrischen Halbrund Aufstellung, die Instrumentalstücke waren bis zum letzten Ton durchkomponiert. Trotzdem verbreitete jedes Konzert eine eigene Stimmung. Markus Lipka, der Direktor des Unternehmens, war nicht zufrieden und sah von der Veröffentlichung der Mitschnitte ab. Vielleicht weil seine Musik nicht hundertprozentig als mechanisch genaues Getriebe funktionierte. Denn für Firlefanz wie „Feeling“, das ist ehrenwert, konnte er sich nicht begeistern.
Jetzt hat Lipka noch einmal alleine im Studio seine Kompositionen eingespielt. Und was an den Live-Aufführungen faszinierte, die ganz und gar transparente Tonsetzung in einem alle Pop-Maße sprengenden Klangvolumen, zieht auch auf dem Tonträger in den Bann. Allenfalls der Stechschritt des Schlagzeugs ist unnötig. Hier wirkt militärisch einförmig, was hochkomplex sein soll. Die Strenge dieser Musik ist für einen einzelnen Menschen kaum zu verkraften. cbu
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