Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Absolute Power USA 1997, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Gene Hackmann, Laura Linney

„Der Gentleman-Einbrecher, der mit Samthandschuhen arbeitet und nur die hochkarätigsten Juwelen seines Zugriffs für würdig erachtet, ist ein Idol aus früheren, besseren Zeiten. Um so erfreulicher, daß Clint Eastwood als Regisseur und Star mit der ganzen Grazie seines Professionalismus den guten alten Meisterdieb, der das Stehlen als schöne Kunst betrachtet, noch einmal brillieren läßt. Nicht nur um edele Juwelen geht es natürlich, auch um eine schöne Frau und dann, unvermeidlich am Ende des 20. Jahrhunderts, um viel Blut, Mord, Gewalt. Unser Held gerät nämlich nicht mit irgendwelchen Lausebengeln ins Gemenge, sondern mit dem mächtigsten und korruptesten Drecksack weit und breit, dem Präsidenten der USA, der notfalls auch seine Bodyguards als privates Killerkommando einsetzt. Im übrigen jedoch kann man einem Thriller wie diesem nicht nachsagen, daß er aus dem wirklichen Leben gegriffen sei; er will ohne störende Skrupel der schönen Kunst des Nervenkitzels huldigen.“(Der Spiegel) City

Amy und die Wildgänse USA 1996, R: Carrol Ballard, D: Anna Paquin, Jeff Daniels, Dana Delany

„Wie anhänglich Gänseküken auch einen Menschen als Mutterfigur akzeptieren, ist bekannt – allerdings muß die Pflegeperson den Kleinen auch das Fliegen beibringen und ihnen, wenn der Herbst kommt, im Zugvogelschwarm südwärts voranfliegen. Nur gut, daß die 13jährige Gänsemutter Amy im kanadischen Ontario einen Leichtbau-Flugzeugnarren als Vater hat, der ihr ein Gefährt nach Maß baut, und noch besser, daß im Kino auch unwahrscheinliche Abenteuer gelingen. Die Kinder- und Tier-Profis Carrol Ballard (Regie) und Caleb Deschanel (Kamera) haben das alles ganz fabelhaft hingekriegt.“(Der Spiegel) Schauburg, Kino 46

Andre USA 1994, R: George Miller, D: Keith Carradine, Tina Majorino

„Ein kleines Mädchen kämpft in den 60er Jahren für ihr Haustier: einen Seelöwen namens Andre. Ein netter Familienfilm auf den Spuren von ,Free Willy' und ,Flipper' mit versteckter Message: Rettet die Seelöwen!“(TV-Spielfilm) UFA-Palast

B

Bandits Deutschland 1997, R: Katja von Garnier, D: Nicolette Krebitz, Katja Riemann, Jasmin Tabatabai

„Die Regisseurin des Films, Katja von Garnier, 30, ist ein Hot Spot. Ihren ersten Film „Abgeschminkt“, den sie als eine Art Übung während ihres Studiums an der Münchener Filmhochschule drehte, sahen 1,3 Millionen Kinogänger. Da ist es schwer, sich mit dem zweiten Streich selbst zu übertreffen. „Bandits“ist die Geschichte einer Frauen-Knast-Band auf der Flucht – schneller, bunter, weiblicher als übliche deutsche Kinokost.“(Der Spiegel) Schauburg, Casablanca (Ol)

Batman & Robin USA 1997, R: Joel Schumacher, D: George Clooney, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman

„Gebt ihm einen Latexanzug – yeah! Gebt ihm Flügel – yeah! Gebt ihm ein Batmobil – yeah! Und aus George Clooney, dem softesten Sexsymbol Hollywoods, wurde Batman. Nie war der Rächer von Gotham City so kuscheläugig wie im vierten Teil. An seiner Seite kämpft Robin (Chris O'Donnell) – ein Juniorpartner und kindlicher Freund, der bereits das Cover eines amerikanischen Schwulenmagazins zierte. Außerdem treten auf: Uma Thurman, Alicia Silverstone und Arnold Schwarzenegger. Yeah.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

Beavis und Butt-head machen's in Amerika USA 1996, R: Mike Judge

„Seit Jahren sind sie, MTV sei Dank, Kultfiguren. Und nun tümmeln sich die beiden Cartoon-Knalltüten auch noch auf der Leinwand in einem Zeichentrick-Road-Movie. Überraschenderweise kommen die Abenteuer der Grunge-Knaben verblüffend komisch daher, sind durchaus abendfüllend und so subversiv wie auf MTV. Reichlich auf Drogen mutiert Beavis mal wieder zum durchgedrehten ,Cornhoolio' und wirbelt zum großen Finale das Weiße Haus durcheinander – um schließlich gemeinsam mit Butt-Head die Welt zu retten. Bill Clintons Dank ist den beiden Deppen sicher. Und Walt Disney wird sich im Grabe umdrehen.“(Bremer) UFA-Palast/Englische Originalfassung

C

Con Air USA 1997, R: Simon West, D: Nicolas Cage, John Malkovich

„Wer mitfliegt, zurre Sicherheitsgurt und Kotztüte fest, denn die neue machomanische Flugnummer von Produzent Jerry Bruckheimer („Top Gun“, „The Rock“) und Regisseur Simon West stürzt mit allen pyrotechnischen Schikanen ins cinematische Sommerloch. Selbst die Crew aus glanzvollen Charakterdarstellern hebt den Luftheuler kaum in höhere Schichten: Die Knackis Nicolas Cage, John Malkovich, Ving Rhames und Steve Buscemi gehören zu einer gefährlichen Flugschar, die in eine neue Hochsicherheitsanstalt verlegt werden soll. Die schweren Jungs entführen das fliegende Knastzimmer, und die Action-Apotheosen tosen. Ein, zwei Frauen sind auch an Bord, sie bringen, dramaturgisch nötig, das Element des Weiblichen ein – hormonell gesehen, reichen die häufigen Explosionen völlig.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), MUWI-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Crying Freeman Frankreich/Japan/USA/Kanada 1995; R: Christophe Gans, D: Mark Dacascos, Julie Condra, Tcheky Karyo, Rae Down Chong, Byron Mann

„Ein hübscher Auftragskiller verliebt sich in eine Mordzeugin und kämpft mit ihr gegen einen exotischen Geheimbund und rachsüchtige Yakuzas. Diese mythenverbrämte Realfilmadaption eines japanischen Comics orientiert sich bei der Darstellung orgiastischer Schlachtengemälde an Honkongkrimi-Vorbildern a la John Woo, wirkt dabei aber weniger stilvoll und eher maniriert.“(tip) Schauburg

D

Dark Night Tales 2. Bremer Kurzfilmtage

Neue neuseeländische und weitere internationale Kurzfilme mit einer „tieefschwarzen“Ausrichtung. Kino 46

Die Dicke Vera USA 1996, R: Howard Franklin, D: Bill Murray, Anita Gillette, Linda Fiorentino

„Der Komiker Bill Murray braucht schon ein dickes Fell. Diesmal wird er nicht von ewig grüßenden Murmeltieren, sondern von einer korpulenten Zirkus Elefantin geplagt. Vera, einziges Erbstück seines verstorbenen Vaters, bringt das durchrationalisierte Leben des zynischen Motivationstrainers ziemlich aus den Fugen. Da die Gags größtenteils vorhersehbar sind und ähnlich subtil wie die Fußspuren der Protagonistin, geht dem Roadmovie, das sich quer durch Amerika wälzt, ziemlich schnell die Puste aus.“(tip) UT-Kinocenter

Die 3 Mädels von der Tankstelle Deutschland 1996, R: Peter F. Brinkmann, D: Wigald Boning, Franka Polente, Anya Hoffmann, Carol Campbell

„Ist es eine gute Idee, „Samstag Nacht“-Blödeltasche Wigald Boning auch noch auf der Leinwand Raum für sein beschränktes Talent zu geben? Nein, ist es nicht. Das Grundgerüst der dünnen Story: Wigald hat Probleme mit Frauen und seiner dominanten Mutter, die bei Aufregung Geldscheine ißt (Riesenidee!). Als die Mutter stirbt, erbt Wigald erst, wenn er die marode Tankstelle auf Vordermann bringt, die er an die titelgebenden Mädels vermietet hat. Das tiefe Dröhnen ist Heinz Rühmann, der im Grab rotiert.“(V. Bleeck) City

Der Dummschwätzer USA 1997, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Maura Tierney, Jennifer Tilly

„Es ist nicht furchtbar originell, einen Rechtsanwalt als zwanghaften Lügner darzustellen – immerhin verdient er, nach Ansicht der meisten Leute, damit sein Geld. Regisseur Tom Shadyac nutzt geschickt das Potential seines Stars, ohne den Fehler zu machen, Carreys Fratzenschneiderei zu sehr auszukosten. Das Ergebnis ist eine durch und durch nette Familienkomödie mit Moral zum Mitnehmen.“(TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

E

Encore Frankreich 1996, R: Pascal Bonitzer, D: Jackie Beroyer, Valeria Bruni Tedeschi, Matacha Regnier

„Beziehungsprobleme – darum geht es vornehmlich in Pascal Bonitzers Komödie, die sich mal durchaus ernsthaft, mal spielerisch mit einem Phänomen menschlichen Lebens auseinandersetzt: Der Unmöglichkeit zu zweit zu leben – und der Unmöglichkeit allein zu leben! Denn Abel (Jackie Beroyer), der Antiheld des Films, hat arge Probleme mit dem Zusammenleben, nicht nur mit seiner rasend eifersüchtigen Ehegemahlin Aliette (Valeria Bruni Tedeschi). (TV-Spielfilm) Gondel

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Jürgen Prochnow

Der Autor Michael Ondatje hat eine Unzahl von Geschichten in seinen Roman gewoben. „Die Geschichte der internationalen Sahara-Expedition in den dreißiger Jahren. Die Geschichte des Minensuchkorps der Britischen Armeee. Die Geschichte eines Sikhs in Europa. Die Tragödie einer Liebe.“Anthony Minghellas Verfilmung „schleppt sich eine gute Stunde so dahin. Toskanische Stille, Zweiergespräche, Dreiergespräche, dazwischen Rückblenden. Ein Wüstencamp, ein Sandsturm. Man ahnt nicht, was die Figuren treibt, was ihre Schicksale zusammenhält, doch der Film erzählt immer weiter: und dann, und dann... Dann geschieht das Unerwartete: das Wunder.“Denn „irgendwann kommt der Moment, in dem man aufhört, an das Buch zu denken, und nur noch zuschaut. „Der englische Patient“ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(Andreas Kilb, (Die Zeit) Filmstudio

Es ging Tag und Nacht, liebes Kind BRD 1982, R: Katrin Seybold

„Berichte von überlebenden Sinti-Familien über ihre Leidenszeit während des ,Dritten Reichs'. 1981 besuchten sie erstmals das ,Zigeunerlager' in Auschwitz.“(Bremer) Kino 46

F

Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg 2. Bremer Kurzfilmtage

Die jüngste film- und medienpädagogische Einrichtung Deutschlands zeigt in ihrem Auswahl-Programm 7 Kurzfilme. Kino 46

Four Weddings and a Funeral GB 1994, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie MacDowell, Kristin Scott u.a.

„A British comedy that's classy and commercial – and, most important, very, very, funny. Admittedly, as it charts the social, sexual and romantic fortunes of thirty-something charles, a self-confessed serial monogamist and the friends, old flames and potential lovers who are his fellow guests at one wedding after another, the film's focus on well-heeled jovial oafs and its conventional attitude to modern relationships hardly make for ,radical romantic comedy'. But that's quibbling. Newell's direction switches smoothly between affecting intimacy and sequences of rowdy chaos; perhaps the film's trump card, however, is its emotional honesty, particulary in the poignant and sobering funeral scene. Genuine feel-good entertainment.“(Time Out Film Guide) Kultursaal Angestelltenkammer/Englische Originalfassung

Fräulein Smillas Gespür für Schnee Deutschland/USA 1996, R: Bille August, D: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Vanessa Redgrave

„Smilla Jaspersen hält den Tod der sechsjährigen Jesaja nicht für einen Unfall und stellt Ermittlungen auf eigene Faust an. Dabei stößt sie auf zwielichtige Gestalten und dunkle Machenschaften. Die Spur führt von Kopenhagen nach Grönland ins ewige Eis. Aus der anfangs bedrohlichen Stimmung wird in Bille Augusts Bestsellerverfilmung allzuschnell eine reine Kriminalgeschichte, in der Smilla nur noch von einer Entdeckung zur nächsten hastet. Bei soviel Aufdeckungseifer gehen die Geheimnisse und die Spannung schon bald verloren.“(tip) UFA-Stern

Frech wie Krümel Dänemark 1991, R: Sven Mehtling

Kinderfilm über die Abenteuer des elfjährigen Krümel Krümelberg, der sich nicht nur mit seiner heftigst pubertierenden Schwester und seinem chaotischen kleinen Bruder, sondern auch noch mit Bankräubern herumschlagen muß. Gondel

H

Hip Hoo Hood USA 1996, R: Paris Barcley, D: Shawn Wayans, Marlon Wayans, Tracey Cherele Jones

„Eine Parodie auf afroamerikanische Ghetto-Dramen, die keine erkennbare Handlung bietet, sondern eine mit poulärer schwarzer Rapmusik aufgepeppte Sketch-Parade im Stil von Comedy-Shows des US-Fernsehens. Zwei Teenager ziehen durch eine bizarre Umwelt voller verrückter Figuren, allesamt Karikaturen jener Typen, die tatsächlich die hier parodierte Nachbarschaft bevölkern. Die mit derben Geschmacklosigkeiten gepfefferten Erlebnisse der Hauptfiguren wirken nicht sehr witzig, sondern eher albern.“(tip) UFA-Stern

J

Jack USA 1996, R: Francis Ford Coppola, D: Robin Williams, Diane Lane

„Robin Williams spielt hier einen Zehnjährigen, der zehn mal so schnell altert wie seine Freunde, also ein Kind im Körper eines Erwachsenen. Tom Hanks hat etwas Ähnliches in „Big“gemacht, aber während dort eine schöne Balance zwischen Humor und großem Gefühl gehalten wurde, ist „Jack“nur noch albern und schmalzig. Williams ist hier so irritierend und penetrant wie noch nie, und wie seine Figur springt der Film direkt von der Infantilität in die Senilität, ohne auch nur einen Moment lang erwachsen zu sein. Der Film ist zwar vom Großmeister Coppola inszeniert, aber wer sich dessen Karriere etwas genauer ansieht, weiß auch schon vor diesem Film, daß Coppola für Komödien etwa das gleiche ist wie der Catcher Hulk Hogan fürs klassische Ballett. Als Coppolas Tiefpunkt galt bisher seine Episode in „New York Stories“, die man kaum ertragen konnte, aber „Jack“ist noch schlimmer.“(Christopher Tookey) City

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarienette jenseits der Sprache ausdrücken kann - genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

K

Kama Sutra USA 1995, R: Mira Nair, D: Sarita Choudhury, Naveen Andrews

„Mira Nairs pseudo-feministische Phantasie von weiblicher Selbstbefreiung und sinnlicher Selbstbestimmung wird ständig konterkariert von dem Umstand, daß die Frauen all ihr Sinnen, Lernen und Bestreben letzlich der Verführung des Mannes widmen. Der Mann lenkt ihr Tun – ihm zu gefallen, ist höchstes Ziel. Diese Welt wird ausgiebig in jenes orange-rot-braune Licht getaucht, das Haut und Haar so auffallend schimmern läßt. Mira Nairs eigentliches Thema, die spirituelle Dimension der Erotik, wird im Film nur vordergründig abgehandelt und bebildert. Dies wird durch aufwendiges Produktionsdesign, folkloristische Kostüme, durch Kunsthandwerk in Form von Tanz-Einlagen und ausgiebiges Abfilmen von Pracht und körperlicher Schönheit einzuholen versucht. Doch Exotik allein ist kein Garant für Aufmerksamkeit, das Ergebnis bleibt flach.“(epd-film) Cinema

Die Kammer USA 1996, R: James Foley, D: Gene Hackman, Chris O'Donnell

„Die Liste der Stars, die sich schon für Hollywood in die Todeszelle hockten, ist lang. Und nun gesellt sich noch Gene Hackman dazu. „Dead Man Walking“aus dem Blickwinkel von John Grisham: Da werden die aufstöhnen, die von den Kino-Adaptionen des Bestesellerautoren den Rand voll haben. Doch aus den bisherigen Grisham-Verfilmungen ragt „Die Kammer“heraus. Regiseeur James Foley, Spezialist für tiefschürfende Charakterstudien, serviert ein beklemmendes Kammerspiel, das mehr Familiendrama denn Thriller ist. So dürfen wir nun Haudegen Hackman in einem seiner besten Auftritte bestaunen: hager, abgemagert, verbittert, in der Rolle des abgestumpften, unverbesserlichen Rassisten, dessen blinder Haß nicht nur andere Familien zerstört hat, sondern auch die eigene.“(Bremer) City, Ufa-Stern

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers

„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben 0im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nah bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Doch ebendiese Frauenferne bewahrt den Helden ihre Unschuld: Lausbuben sind und bleiben sie und also unwiderstehelich. Wer will schon beim Sterben der erste sein? Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UFA-Stern

L

Le tombeau d'Alexandre F 1994, R: Chris Marker

„Der Lebensweg des russischen Regisseurs Aleksandr Medvedkin, dargestellt in audiovisuellen ,Briefen': eine filmische Collage mit Ausschnitten aus Medvedkins Filmen, Äußerungen seiner Weggefährten, Wochenschauen und Filmen des berühmten Kino-Zugs von 1932.“(Bremer) Kino 46

Living In Oblivion USA 1995, R: Tom DiCillo, D: Steve Buscemi

„Komödie übers Filmemachen. Beim Dreh eines Low-Budget-Films in New York führt das Chaos Regie: Was schiefgehen kann, geht schief.“(Bremer) Atelier

Love etc. Frankreich 1996, R: Marion Vernoux, D: Charlotte Gainsbourg, Yvan Attal, Charles Berling

„Lust, Leidenschaft und Leid, eine Frau und zwei Männer: Der Altmeister des verspielten Affärenkinos, Francois Truffaut, hätte wahrscheinlich seine diebische Freude gehabt an diesem Duett zu dritt, das nicht nur beim Trip des Trios ans Meer an den Meilenstein des Dreiecksfilms erinnert. „Love etc.“besticht durch heiter-besinnliche Dialoge wie Monologe, eine trotz aller Tragik unbeschwerte Inszenierung und drei Schauspieler, die ihre Rollen mit ganzer Sinnlichkeit ausfüllen. Und daß die junge Regisseurin die „Jules und Jim“-Hürde mit ihrem Film so souverän nimmt und einem Vergleich standhält, ist wohl das höchste Lob, das man ihr aussprechen kann.“(Bremer) Atelier

Low Budget – high Energy! 2. Bremer Kurzfilmtage

Das Programm umfaßt 7 Filme der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb). Kino 46

M

Madita Schweden 1980, R: Goran Graffman

Madita hat tausend Flausen im Kopf. Das kleine Mädchen lebt in einem kleinen Dorf in Schweden und ist natürlich der Phantasie von Astrid Lindgren entsprungen. Atlantis

Marvins Töchter USA 1996, R: Jery Zaks, D: Meryl Streep, Leonardo DiCaprio, Dianne Keaton, Robert De Niro

„Was auch immer Sie sonst über dieses aus dem Herzen gefühlte Drama denken, man kann nicht verleugnen, daß es ein schweres Pillen-Bombardement ist. Fast jeder in diesem Film scheint krank zu sein, aber er gehört trotzdem zu der Gattung, in der die Menschen am meisten Hilfe brauchen, die einen heilen Körper, aber eine gepeinigte Seele haben. Zaks Film wirkt wie ein Stück besseres Fernsehdrama. Es ist ein Heilungs- und Vergebungspaket, und das eine Element, das es so massiv und starr erscheinen läßt, ist die schwergewichtige Besetzung. Wenn man Robert De Niro dazu bewegen kann, dem verwirrten Mediziner Dr. Wally einen komischen Dreh zu geben, kann man zumindest die Illusion von Substanz garantieren. Tatsächlich gibt es hier solch eine große Dosis von Schauspielerei, die aus jeder Ecke herunterregnet, daß ich den leichten Impuls verspürte, davor in Deckung zu gehen. Keaton und Streep sind bewährte Opponentinnen, und sie spielen hier über fünf Sets: Streep spult mit stählernem Herzen und kettenrauchend eine ihrer Spezialnummern als Allerweltsperson ab, und Keatons Verkörperung des sackenden mittleren Lebensabschnitts fehlen das Makeup, die Eitelkeit und all die traditionellen Verschönerungen einer Hauptrolle. Sie ist so selbstlos, daß man kaum noch weiß, wo man hinsehen soll.“(The New Yorker) Atlantis, UT-Kinocenter, Casablanca (Ol)

Miss Marple: Murder Ahoy GB 1964, D: Margret Rutherford

„...ein weiteres Abenteuer mit der unnachahmlichen Margret Rutherford als Miss Marple. Als der Rechnungsprüfer eines Schulschiffvereins seinen mit Spannung erwarteten Bericht nicht mehr vortragen kann, ist es höchste Zeit für Miss Marple an Bord zu gehen und der Schulschiffmannschaft mit ihrem ganz besonderem ,Charme' auf den ,Zahn zu fühlen'.“(British-German Association) Kultursaal der Angestelltenkammer/Englische Originalfassung

N

Nacht über Manhattan USA 1996, R: Sidney Lumet, D: Andy Garcia, Richard Dreyfuss

„Und noch ein Film von Sidney Lumet über Korruption bei der Polizei von New York. Dieser, in dem Andy Garcia als Staatsanwalt in Manhattan gegen einen Drogenkönig ermittelt, der einige Polizisten erschossen haben soll, hat den verläßlichen Lumet-Touch (die blau-grauen Farbschemen, das leidenschaftliche Streiten über Recht und Unrecht), aber er gehört eigentlich eher ins Fersehen. Lumet begann seine Karriere, in den Fünfzigern, als Regisseur von knallharten Fernsehspielen, und nach vielen Jahren des Filmemachens in Hollywood, scheint er den Kreis wieder schließen zu wollen. Der Film ist idealistisch und moralisch sowie gleichzeitig hip und zynisch, wie eine gute Episode aus „Law and Order“oder „NYPD Blue“. Es wird nur mehr geflucht.“(The New Yorker) UFA-Stern

New Highlights und der Oscar 2. Bremer Kurzfilmtage

Eine Auswahl der „KurzFilmAgentur“Kino 46.

P

Preisträger-Programm Festival Hamburg 2. Bremer Kurzfilmtage

Alle Preisträger und Publikumsfavoriten des Festivals vom 18. bis 22. Juni 1997 in einem „Festival-Schnelldurchlauf“. Kino 46

R

Das Relikt USA 1996, R: Peter Hyams, D: Penelope Ann Miller, Tom Sizemore

„Mögen Sie Actionhorror pur? Monster-Movies wie „Der Blob“, „Tremors“oder „Aliens“? Dann sitzen Sie im „Relikt“hundertprozentig in der ersten Reihe. Für Schocks und Schauer, Splatter und Spannung sorgt hier eine blutrünstige Schleimkreatur, die sich im morbiden Naturkundemuseum von Chicago eingenistet hat, dort ihr Unwesen treibt und erstmal einem Nachtwächter den Kopf abbeißt. Der Genre-Spezialist vom Dienst, Peter Hyams, haut effektvoll auf den Putz und läßt einen furchteinflößenden Labyrinthgrusler der alten Schule von der Leine: Dunkle Gänge, dunkle Räume, dunkle Ecken und hinter jeder Tür wartet eine Schreckenssekunde auf die Helden und auf uns.“(Bremer) UFA-Stern

Rosanna's letzter Wille USA/Italien/Großbritannien 1996, R: Paul Weiland, D: Jean Reno, Mercedes Ruehl

„Über alles liebt Marcello, Trattoria-Besitzer in einem kleinen italienischen Dorf, seine Frau Rosanna, die unheilbar krank ist. Eigentlich kein idealer Ausgangspunkt für eine heiter-romantische Komödie. Doch Drehbuchautor Saul Turteltaub hat aus einer italienischen Volkserzählung eine im besten Sinne altmodische Komödie gemacht. Voller Zuneigung wird man Zeuge, wie der cholerische Marcello verzweifelt versucht, jedermann am Leben zu erhalten, weil nur noch drei Gräber auf dem Dorffriedhof frei sind. Denn der letzte Wunsch der angeblich Todgeweihten ist es, in Heimaterde begraben zu werden. Der Film setzt auf kauzige Charaktere und den widerborstigen Charme Jean Renos, der der sympathischen Figur des stets hysterischen Gastwirts die unbändige Energie einer Comicfigur verleiht.“(D. Lackner) UT-Kinocenter

Rossini Deutschland 1996, R: Helmut Dietl, D: Mario Adorf, Veronika Ferres, Götz George, Heiner Lauterbach

„In der Art, wie Dietl sich und seinesgleichen mutwillig dem Komödiengelächter preisgibt, trifft sich äußerste Koketterie mit äußerster Ehrlichkeit – erlaubt ist das nur und gelingt nur, weil Dietl so alles umarmend in sein Werk verliebt ist, verliebt in die Sprache, in die Schauspieler, in die Komödienkunst. Seht her: Da gibt es eine kleine Gesellschaft kennenzulernen, von der man nicht sagen kann, daß sie über sich selbst hinaus etwas bedeute. Wenn dieses Schwabing nicht die Welt ist, gibt es überhaupt keine.“(Der Spiegel) UT-Kinocenter

S

Die Schwanenprinzessin und das Geheimnis des Schlosses USA 1997, R: Richard Rich

„Ein Frosch, eine Prinzessin, ein Prinz – ein Papageientaucher? Gut, hier weichen die Macher dieses Zeichentrickmärchens ein wenig vom üblichen „Personal“ab, aber sonst ist alles da: Ein böser Zauberer mit Namen Clavius, eine entführte Königin, eine geheimnisvolle Zauberkugel, die gewaltige Kräfte verleiht, und natürlich ein Geheimnis, das es zu lösen gilt... Regisseur Richard Rich hat sich jahrelang bei Disney angesehen, wie's gemacht wird.“(TV-Spielfilm) City

Set it off USA 1996, R: Gary Gray, D: Jada Pinckett, Quenn Latifah

„Sie sind Girlz N The Hood: Die hart arbeitenden Freundinnen Stony, Frankie, Cleo und Tisean fühlen sich vom System betrogen und verfallen auf eine irre Idee. Von der lokalen Kiezgröße mit Waffen ausgestattet, beginnen sie eine Karriere als Bankräuberinnen. Das löst finanzielle Probleme und sorgt für den richtigen Adrenalin-Kick – bis sich die Lage dramatisch zuspitzt. Der bestechend besetzte Film ist actionreich, hedonistisch, bewegend, cool. Und kommt der Idealvorstellung eines feministischen Thrillers erstaunlich nahe.“(tip) UFA-Stern

Shine – Der Weg ins Licht Australien 1996, R: Scott Hicks, D: Geoffrey Rush, Noah Taylor, Armin Mueller-Stahl, John Gielgud

Der Regisseur Scott Hicks erzählt hier die wahre Geschichte von David Helfgott, der in den 50er Jahren als Wunderkind am Flügel reüssierte, auf der Bühne nach dem Spielen des berüchtigt schwierigen 3. Pianokonzerts von Rachmaninoff zusammenbrach und nach einer langen geistigen Umnachtung wieder den Weg in die seelische Gesundheit und ans Klavier fand. Armin Mueller-Stahl spielt Davids Vater als eine wahrhaft erschreckende Mischung aus Tyrann und Opfer. Sein Gegenpol ist John Gielgud in einer weiteren schönen Nebenrolle als ein Musikprofessor, der David in London fördert und so etwas wie sein Traumvater ist. Das Wunderbare an diesem Film ist es, das er trotz Geisteskrankheit und Davids gescheiterter Weltkarriere alles andere als deprimierend ist. Dafür ist Hicks ein zu romantischer und warmherziger Erzähler. (hip) Schauburg

Susi und Strolch USA 1955, R: Hamilton Luske, Glyde Geronimi, Wilfried Jackson

„Eine verwöhnte Cockerdame verliebt sich in einen sympathischen Straßenköter, Gefühl- und humorvolle Hundeabenteuer in einem Zeichentrickfilm Walt Disneys, der den Tieren rein menschliche Eigenschaften und Reaktionen unterstellt. Liebenswürdige Unterhaltung für Jung und Alt.“(Lexikon d. Intern. Films) UT-Kinocenter, UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

T

Tage wie dieser... USA 1996, R: Michael Hoffman, D: Michelle Pfeiffer, George Clooney

„In dieser gefälligen, wenn auch etwas zu lange köchelnden romantischen Komödie treffen sich die beiden gehetzten alleinerziehenden Eltern George Clooney und Michelle Pfeiffer an dem nervigsten Tag ihres Lebens. Er ist Journalist bei einer Boulevardzeitung, sie ist Architektin. Beide haben zu viel zu tun und niemanden, der für diesen Tag auf ihre Kinder aufpasst. Obwohl sie sich auf den ersten Blick nicht leiden können, einigen sie sich nach einigem Zögern darauf, für diesen Tag die Elternpflichten zu teilen. Pfeiffers Sohn und Clooneys Tochter haben aber ihre eigenen Pläne und spielen ihren Eltern einen Streich nach dem anderen. Bei den komischen Streitigkeiten versuchen die beiden Stars sich gegenseitig auf bewunderswertem Niveau die Show zu stehlen. Aber leider dauert es eine kleine Ewigkeit bis zu dem Kuß, der sie zusammenbringt.“(International Herald Tribune) UT-Kinocenter

U

Unversöhnliche Erinnerungen BRD 1979, R: Klaus Volkenborn, Johann Feindt. Karl Siebig

„Unversöhnliche Erinnerungen heißt, daß sich hier zwei Männer im Monolog erinnern, daß aber beide Berichte so grundsätzlich verschieden voneinader ausfallen, daß man sie als unversöhnlich bezeichnen muß. Auf der einen Seite steht der Maurer und Pensionär Ludwig Stillger. auf der anderen der General a.D. Henning Strümpell. Während Spaniens Bürgerkrieg kämpften sie für verschiedene Parteien: Der Maurer für die Republikaner, der Jagdflieger mit der Legion Condor für Franco. Die Montage des Films verflicht geschickt und mit angedeuteter Interpretation die unvereinbaren Gesprächspassagen miteinander, webt auch Dokumentarpassagen aus Spanien mit ein.“(Rheinische Post) Kino 46

V

Die Verschwörung im Schatten USA 1996, R: George P. Cosmatos, D: Charlie Sheen, Donald Sutherland, Linda Hamilton

Der junge gewandte Berater Bobby Bishop genießt das Vertrauen des US-Präsidenten. Eines Tages erhält Bishop einen dringlichen Anruf seines ehemaligen College-Professors, der einer Verschwörung gegen die Regierung auf die Spur gekommen ist. Ehe er jedoch Bishop näher informieren kann, wird er erschossen. Von dem Sterbenden hört Bishop nur noch das Wort ,Schatten'. Als Mordzeuge wird er nun von einem Killer gejagt. Keinem seiner Kollegen kann er mehr vertrauen. Die beiden einzigen, die zu ihm stehen, sind die Journalistin Amanda und sein Mentor Jake Conrad, der Stabschef im Weißen Haus. (Bremer) UT-Kinocenter, UFA-Stern, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

W

Wallace & Gromit total Großbritannien 1993-96, R: Nick Park / Originalfassungen mit Untertiteln

Leider keine neuen Abenteuer von dem Kinopaar, das gute Chancen hat, als die gekneteten Erben von Laurel & Hardy in die Filmgeschichte einzugehen. Statt dessen werden jetzt die drei Filme von Nick Park mit ihnen, „A Grand Day Out“, „The Wrong Trousers“und „A Close Shave“in einem Programm gezeigt. Cinema

Wilde Kreaturen USA 1996, R: Robert Young, Fred Schepisi, D: John Cleese. Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin

„Es gibt wenig zu lachen in „Wilde Kreaturen“, dem chaotischen, freudlosen Nachfolgefilm von „Ein Fisch names Wanda“. Kevin Kline gibt hier gleich zwei schlechte Vorstellungen: Als ein skrupelloser australischer Industiemagnat und sein amoralischer Sohn, der Vizedirektor eines kleinen britischen Zoos wird, den sein Daddy gekauft hat. Jamie Lee Curtis und John Cleese stehen ihm mit ähnlich enttäuschenden Leistungen zur Seite. Als Zoodirektor, der glaubt, er könne den Profit erhöhen, indem er einfach alle zahmen Tiere aus dem Zoo wirft, läßt Cleese seinen Hotelmanager aus der TV-Serie „Fawlty Towers“wieder auferstehen. Die scheinbar ohne jede Führung vom Regisseur agierende Curtis ist eine amerikanische Geschäftsfrau mit dem Auftrag, Cleese auf Trab zu bringen. Die konfuse Geschichte, in deren Mittelpunkt eine Schlacht zwischen knuddeligen Tierhütern und knuddeligen Tieren steht, erinnert an die verstaubten englischen Komödien der 50er Jahre. Die ständigen Witze über Brüste, Fürze und Orgien sind etwa so witzig wie offene Entzündungen.“(The Observer) Europa, Ufa-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

William Shakespeares Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Kinder reicher Eltern, die in großen Schlitten durch die Gegend fahren und sich kleine Schießereien liefern: Wie bei der zufälligen Begegnung an der Tankstelle, die dann in Flammen aufgeht – Auftakt für „William Shakesspeare's Romeo & Julia“, der selbstverständlich keinen klassischen Theaterfilm abgibt. Regisseur Baz Luhrmann spielt ironisch mit Versatzstücken aus der elisabethanischen wie der heutigen Zeit. Die Geschichte von Romeo und Julia wird von einer farbigen Ansagerin im Fernsehen präsentiert, wo – und das ist überhaupt der Clou des ganzen Films – allerdings Original-Shakespeare gesprochen wird. Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“(taz) UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Das Wissen vom Heilen Schweiz 1996, R: Franz Reichle

„Auf den Spuren des so runzligen wie sympathischen Leibarztes des Dalai Lama, Dr. Tenzin Choedrak, begibt man sich in die Sprechstunde eines buddhistischen Klosters, macht sich mit anderen Auffassungen von Gesundheit und Krankheit vertraut, blättert in uralten Schriftrollen, verfolgt die komplizierte Herstellung der Arzneien vom Klassifizieren der Pflanzen bis zum Verpacken per Hand. Neben erstaunlichen Krankengeschichten, die Reichles Dokumentarfilm über Monate verfolgt, verblüfft vor allem das sachliche Selbstverständnis, mit dem tibetanische Ärzte Wissenschaft, Philosphie und jahrtausendealte Tradition verbinden.“(Tip) Cinema, Casablanca (Ol)

Y

Young Collection die zweite 2. Bremer Kurzfilmtage

Das Filmbüro Bremen e.V. präsentiert junge Filmemacher und Filmvielfalt von VHS bis 16mm. Kino 46