: LateinamerikanischeAutoren
Am letzten Sonnabend trafen sich zwölf lateinamerikanische Autoren im Writer's Room, um gemeinsam ihre Texte zu lesen.
Sie kommen aus Kolumbien oder Chile und leben jetzt in Hamburg oder Köln. Viele sind vor den südamerikanischen Diktaturen der siebziger und achtziger Jahre geflüchtet. Doch das Arbeiten in Deutschland erweist sich auch nach 20 Jahren Exil noch als sehr beschwerlich. Und so sind viele Texte immer noch leichter bei lateinamerikanischen Verlagen zu veröffenlichen als hierzulande. Eine Ignoranz, die für die Autorin Nora Becker das alltägliche Geschäft zur regelrechten Oppositionsarbeit macht: „Schreiben im Ausland ist auch eine Form des Widerstandes.“
Davon und von der Flucht vor den Schergen Pinochets im Jahre 1976 erzählt die in Bremen lebende Autorin in ihrem autobiographischen Roman Wanderung zwischen den Welten, an dem sie zur Zeit arbeitet. Becker zählt zu den wenigen, die sich „aus dem Bauch heraus“entschieden haben, auf deutsch zu schreiben. Die fremde Sprache sei auch ein Mittel der Distanzierung, sagt sie. Die meisten Autoren, wie Carlos Azevedo und Lucía Charún Illescas, die ihre Texte Hamburgo Blues und Malambo vorstellten, sind jedoch bei der Muttersprache geblieben.
Die SchriftstellerInnen planen im nächsten Jahr eine dreitägige, öffentliche Veranstaltung mit Lesungen und Workshops.
Katja Fiedler
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