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Schmuggelrind auf Rügen

■ Veterinäre entdeckten offenbar illegal aus Großbritannien exportiertes Fleisch

Saßnitz/Schwerin (taz/dpa) – Ungewohnter Besuch auf Rügen: Experten der Europäischen Union untersuchten dort gestern Rindfleisch aus Belgien. Die EU-Beamten vermuten, daß es sich um einen Teil des Rindfleisches britischer Herkunft handelt, nach dem seit einer Woche europaweit gefahndet wird. Veterinärbeamte hatten am Wochenende im Hafen Saßnitz-Mukran acht verplombte Lastwagen mit 172 Tonnen Rind beschlagnahmt, das aus Belgien kommend nach Rußland verschifft werden sollte.

Eine Untersuchung soll nun Klarheit über die genaue Herkunft bringen. Rund 1.600 Tonnen Rindfleisch sollen trotz Exportverbots seit März 1996 aus Großbritannien herausgeschmuggelt worden sein – vermutlich über zwei belgische Firmen. Die sollen die britischen Fleischstempel entfernt und die Ware mit belgischer Kennzeichnung versehen haben. Das Gesundheitsministerium in Brüssel hatte den Firmen Ende vergangener Woche die Handelslizenz entzogen. Die Lieferungen sollen in die Niederlande sowie nach Ägypten und Rußland gegangen sein. Die Ware wäre aber auf keinen Fall in Deutschland geblieben, erklärte das Schweriner Landwirtschaftsministerium.

Der Exportbann gegen Großbritannien war verhängt worden, um eine Ansteckung von Menschen mit der Rinderseuche BSE zu verhindern. Der Erreger steht im Verdacht, beim Menschen eine neue Variante der tödlichen Hirnerkrankung Creutzfeldt-Jakob (CJD) auszulösen. urb

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