piwik no script img

Kutips zum Wochenend

Aus der ganzen Welt strömen Bands zu den Hard Pop Days nach Bremen – um nach 30 Minuten wieder verjagt zu werden. Verheizen, nennt man solches Verhalten, noch dazu bei d-e-m Wetter. Um dieses Unrecht der überwürzten Kürze gut zu machen, ist – wieder mal, wer wollte da noch klagen – das Engagement jedes einzelnen gefragt.

Laßt uns also rechtzeitig auf die verschiedenen Bands einstimmen, mental – wie Boris. Wie Vorbereitungen für die Bands „Terrorgruppe“und „Die Krupps“aussehen könnten, malen wir uns an dieser öffentlichen Stelle lieber nicht aus. „Type-O-Negative“aber könnte more real in Begleitung eines Menschen werden, den wir rechtzeitig (Achtung, Logistik) auf dem Viertel-Fest organisieren.

Vielleicht könnte der uns in den vorübergehenden Besitz einer Mercedes S-Klasse bringen, um den Klassenhaß der Frau Setlur auch mal aus der anderen Perspektive nachzuvollziehen. Bei „Dog eats dog“dagegen stellt sich keine Frage, höchstens ob gebraten oder gekocht.

Und plötzlich eine mögliche Antwort auf die unterschwellige Frage des Tages: Wie wird uns der Wiener Künstler Wurm im Künstlerhaus am Deich eine ganze lange Nacht (ab 21 Uhr, Samstag) hindurch mit Videos wachhalten können? Müssen wir Hundefleischfreßorgien beiwohnen?

Zu TAD wieder bei den Hard-Pop-Days jedenfalls bringen wir unseren Dad mit, um das Prickeln langvermißter Generationenkonflikte wiederzuentfachen. Ob Herr Wurm vielleicht das Braten von Vätern zeigt, so richtig snuffig?

„Schülerzeitung“ruft es da entsetzt durch die Redaktionsräume. Was sonst, am Freitag abend? Außerdem immer noch besser als Lehrerzeitung. Außerdem sind die Gruppen selber schuld, wenn sie so penetrant auf dreckig, rough, unangepaßt markieren, die Marketingwillfährigkeit bis in die Namen durchdringt. Wo sind die Zeiten, in denen sich noble Projekte mit schlichten Worten schmückten, wo es „The Who“gab, und ein simples „Tageszeitung“alles sagte?

Nachdenkend über diese Frage schicken wir unser virtuelles Alter ego aufs Viertel-Fest, die Wette gewinnend, von jedem real vorhandenen Beck's-Stand ein Bier zu konsumieren. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen