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Hund, Esel und Bullen

■ Tierischer Widerstand gegen die Staatsgewalt im Berliner Umland

An das Grimmsche Märchen von den Bremer Stadtmusikanten fühlte sich ein Radfahrer gestern in Beeskow (Landkreis Oder-Spree) erinnert, als er einen Hund und einen Esel durch das Gewerbegebiet seines Heimatortes marschieren sah. Und weil ein braver Beeskower keinerlei Unregelmäßigkeiten – schon gar nicht im Gewerbegebiet – dulden darf, rief der Radfahrer die Polizei.

Doch der polizeiliche Auftrag, Hund und Esel einzufangen, gestaltete sich alles andere als problemlos. Schuld daran war vor allem die Ausrüstung der Brandenburger Polizei. Da der Funkstreifenwagen die Tiere nicht befördern konnte, legten die Beamten dem Hund kurzerhand ein Halsband aus Absperrband an. Auf dem Weg zur Wache über einen unwegsamen Acker zeigte sich der Hund jedoch widerspenstig. Er zerrte so sehr an dem Kunststoffband, daß es immer länger und dünner wurde. Der Esel, der dem Hund und Bullen zunächst willig gefolgt war, ergriff kurz vor der Wache die Flucht. Beim Einfangen leistete er aktiven Widerstand. Fünf Polizisten und vier Autofahrern, die wegen des auf der Straße bockenden Esels nicht weiterfahren konnten, sei es laut Polizei schließlich gelungen, den Vierbeiner in die Wache zu bringen. Inzwischen wurden beide Tiere auf einem Reiterhof untergebracht, derweil die Polizei nach dem Besitzer sucht. taz/dpa

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