: Unterm Strich
Neu für Frankreich: Gotthold Ephraim Lessing und „Nathan der Weise“. Mit diesem deutschen Klassiker eröffnete das 51. Festival von Avignon. Für die mit herzlichem Beifall bedachte Aufführung im Ehrenhof des Palastes der Päpste zeichnete der kanadische Regisseur Denis Marleau verantwortlich. In der Titelrolle überzeugte aber vor allem der Franzose Sami Frey. Das Festival zeigt bis Anfang August über 30 Theater-, Tanz- und Musikproduktionen. Nach starken Kürzungen bei der Finanzierung, verringerte sich die Zahl der Aufführungen von 350 auf rund 240.
Zurück nach Dresden. Giuseppe Sinopoli bleibt für weitere fünf Jahre Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Einen entsprechenden Vertrag haben Sinopoli und Sachsens Kunstminister Hans Joachim Meyer (CDU) nach Angaben der Semperoper-Intendanz vom Sonntag unterzeichnet. Der 50jährige Italiener steht seit 1992 an der Spitze des Orchesters, das 1998 sein 450jähriges Bestehen feiert.
Wir bleiben in Dresden, einer offenkundig ganz zauberhaften Stadt, in der der Russe Ivan Necheporenko den Titel Weltmeister der Zauberkunst gewann, den Grand Prix des Dachverbandes der Internationalen Zaubervereinigungen (FISM). Der Zauberkünstler aus Moskau setzte sich mit seiner Darbietung gegen 163 Wettbewerbsteilnehmer aus 25 Ländern durch. Insgesamt reisten 2.300 Zauberer aus 45 Ländern zum 20. Weltkongreß der Zauberkunst an.
Damit die Bücher nicht so einfach aus den Regalen der Buchhandlungen weggezaubert werden, kündigte der Hamburger Verlag Hoffmann und Campe an, daß er seine Bücher mit Magnetstreifen zur elektronischen Warensicherung ausstatten wird. Hiermit sind alle Zauberer gewarnt.
Ein zu notorischer Bekanntheit gelangter Kollege kommt von einem Thema nicht los: Prostitution. In seinem Buch „Verschlußsache BND“ schreibt der Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Udo Ulfkotte, daß der in den 40er Jahren berühmte Big-Band- Leader Glenn Miller angeblich in den Armen einer Prostituierten einen Herzinfarkt erlitt. Offiziell war Miller mit seinem Flugzeug am 15. Dezember 1944 auf dem Flug von England nach Frankreich spurlos verschwunden. Ulfkotte behauptet, die Version vom Absturz des Musikers über dem Ärmelkanal sei eine Desinformation der Geheimdienste gewesen. „BND- Mitarbeiter seufzen noch heute anerkennend, wenn sie diese Geschichte hören: In Wirklichkeit soll Glenn Miller einen Herzinfarkt beim Bordellbesuch erlitten haben. Dieses aber mochte man der amerikanischen Bevölkerung offenbar nicht zumuten.“
Ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums in Washington konnte die Darstellung des Journalisten auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren, weil ihm unabhängige Informationen darüber fehlten.
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