Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Die Abenteuer von Huck Finn USA 1993, R: Laurence Mark, D: Eliah Wood, Jason Roberts

Eine Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers von den Disney Studios, und das alleine ist schon eine Garantie dafür, daß Mark Twains oft recht böser Humor schön kindgerecht glattgebügelt wurde. (hip) UFA-Palast

Anaconda USA 1997, R: Luis Llosa, D: Jennifer Lopez, Ice Cube, Jon Voight

„Die Schlange ist mit allerlei Mythen und Legenden belastet, sie genießt nicht gerade den besten Ruf, aber das hat sie nicht verdient: Daß sie als eine Art gelenkige Riesenwurst, bar jeder Persöhnlichkeit, im und am Amazonas aufs dümmste Freund und Feind umringeln und verschlucken muß. Regisseur Luis Llosa erzeugt den Horror im Dschungelgestrüpp hauptsächlich durch gefährlich klingende Musik und hat eigentlich nur einen Trost zu bieten: Den erfreulich zwielichtigen Jon Voight, der als gestandeter Anacondafänger zu einer Gruppe Dokumentarfilmer stößt und ein bißchen Böses auch in ihnen weckt.“(Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Aus dem Dschungel in den Dschungel USA 1997, R: John Pasquin, D: Tim Allen, Sam Huntington, Martin Short

„Vorlage ist Herve Paluds „Little Indian“, der mit über sieben Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film des Jahres 1994 war. Ein Börsenmakler reist in den venezuelanischen Regenwald, um seine Ex-Frau zur Unterzeichnung der Scheidungspapiere zu veranlassen. Im Busch angekommen, macht er die bestürzende Entdeckung, daß er Vater eines 13jährigen Sohnes ist, der alsbald seinen Erzeuger nach New York begleitet. Dort entwickelt sich das übliche Kultur-Crash-Chaos. Ein netter, harmloser Familienspaß.“(Cinema) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

B

Bandits Deutschland 1997, R: Katja von Garnier, D: Nicolette Krebitz, Katja Riemann, Jasmin Tabatabai

„Die Regisseurin des Films, Katja von Garnier, 30, ist ein Hot Spot. Ihren ersten Film „Abgeschminkt“, den sie als eine Art Übung während ihres Studiums an der Münchener Filmhochschule drehte, sahen 1,3 Millionen Kinogänger. Da ist es schwer, sich mit dem zweiten Streich selbst zu übertreffen. „Bandits“ist die Geschichte einer Frauen-Knast-Band auf der Flucht – schneller, bunter, weiblicher als übliche deutsche Kinokost.“(Der Spiegel) City, Schauburg, Casablanca (Ol), Solitaire (Westerstede)

Batman & Robin USA 1997, R: Joel Schumacher, D: George Clooney, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman

„Wie ein verwunderter Jeti schleppt sich „Batman & Robin“durch mit Eiszapfen verhangene Kulissen, Trockeneis-Nebel und würgende Dschungel-Lianen, bevor er in einem gefrorenen Haufen verendet. Leider findet dieser Abgang schon 20 Minuten nach dem Beginn des Filmes statt, wodurch die Zuschauer etwa 106 lange Minuten in der Kälte stehen müßen. Wenn sie sich in dieses Terrain vorwagen wollen, empfehle ich einen langen Winterschlaf. In Akiva Goldmans dramaturgisch frostigem Drehbuch müssen Batman und seine unverwüstlichen Kumpanen Robin und Batgirl Gotham City vor einer doppelten Gefahr retten: Dem gepanzerten, frostblütigen Mr. Freeze, dessen mächtige Eisgewehre seine Gegner totgefrieren können, und einer giftigen, mit Lianen geschmückten Verführerin namens Poison Ivy, deren Kuß tödlicher ist als ein Wochenende in Tschernobyl. Die Prämisse ist weit unter Null, aber eine Gelegenheit für groteske Kreativität. Aber für den Regisseur Joel Schuhmacher, der früher Schaufenster dekorierte, zählen bei Filmen nicht Themen sondern Schemen. Er arrangiert und choreographiert seine Schauspieler so, als seien sie Schaufensterpuppen. Und er ersetzt die schaurige Düsterkeit von Bob Kanes Batman-Comic-Serie durch viel dümmlichen Frohsinn.“(International Herald Tribune) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Big Time USA 1988, R: Chris Blum, D: Tom Waits / Originalfassung

In seiner Bühnenshow „Frank's Wild Years“spielt Waits auf einer düsteren Bühne mal den schleimigen Ansager eines Nachtclubs, mal einen Prediger, Trunkenbold oder den unterhaltsamen Erzähler am Piano. Überraschend ist dabei nicht nur, wie schnell und überzeugend er in diese Rollen schlüpfen kann, auch seine Reibeisenstimme ändert sich von Stück zu Stück: Waits krächzt in allen Registern, heult wie ein Wolf, schreit und verzerrt seine Stimme noch zusätzlich durch ein Megaphon. Diese Bühnenshow des perfekt inszenierten amerikanischen Alptraums hätte Chris Blum nur abzufilmen brauchen, aber leider versucht der Regisseur auch noch, die Show durch zusätzliche Aufnahmen, aufdringliche Schnitte und Nebenhandlungen aufzupeppen. Blum folgt hier unoriginell den Moden der späten 80er Jahre, als die Techniken der Videoclips übertrieben und unpassend bei Kinofilmen eingesetzt wurden – ganz konnte er den Film damit aber nicht verderben, denn Waits ist einer von den genialen Eigenbrötlern, die selber Moden in Gang setzten. (hip) Kino 46

C

Chasing Amy USA 1996, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Joey Lauren Adams

„Eigentlich wäre diese Geschichte der ideale Stoff für Talkshows wie „Arabella“: Junger, erfolgreicher Comiczeichner verliebt sich in junge, bildhübsche Comiczeichnerin. Nur daß Holden Hetero und Alyssa eine überzeugte Lesbe ist, was die Sache ein wenig erschwert. Doch trotz der Warnungen seines besten Freundes und Co-Zeichners Banky versucht Holden, bei Alyssa zu landen. Und tatsächlich entwickelt sich eine Freundschaft. Nach der großartigen Kioskfarce „Clerks“und der weithin unterschätzten Teenieklamotte „Mall Rats“unterstreicht Regisseur Kevin Smith mit „Chasing Amy“seine Bedeutung als Filmemacher der kommenden Generation. Andere hätten aus dieser Konfliktkonstellation ein wahlweise furchtbar kitschiges oder nervig gesellschaftskritisches Werk gestrickt. Doch Smith beweist einmal mehr, daß er sich in verqueren Liebesdingen genauso gut auskennt wie in den oft abstrusen Fanzirkeln der Comicwelt. Für „Clerks“- und Comicfans – egal ob Homo oder Hetero – könnte „Chasing Amy“zum ultimativen „Date-Movie“werden.“(Volker Bleeck) UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Con Air USA 1997, R: Simon West, D: Nicolas Cage, John Malkovich

„Wer mitfliegt, zurre Sicherheitsgurt und Kotztüte fest, denn die neue machomanische Flugnummer von Produzent Jerry Bruckheimer („Top Gun“, „The Rock“) und Regisseur Simon West stürzt mit allen pyrotechnischen Schikanen ins cinematische Sommerloch. Selbst die Crew aus glanzvollen Charakterdarstellern hebt den Luftheuler kaum in höhere Schichten: Die Knackis Nicolas Cage, John Malkovich, Ving Rhames und Steve Buscemi gehören zu einer gefährlichen Flugschar, die in eine neue Hochsicherheitsanstalt verlegt werden soll. Die schweren Jungs entführen das fliegende Knastzimmer, und die Action-Apotheosen tosen. Ein, zwei Frauen sind auch an Bord, sie bringen, dramaturgisch nötig, das Element des Weiblichen ein – hormonell gesehen, reichen die häufigen Explosionen völlig.“(Der Spiegel) Ufa-Stern, UT-Kinocenter, Solitaire (Westerstede)

D

Der Dummschwätzer USA 1997, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Maura Tierney, Jennifer Tilly

„Es ist nicht furchtbar originell, einen Rechtsanwalt als zwanghaften Lügner darzustellen – immerhin verdient er, nach Ansicht der meisten Leute, damit sein Geld. Regisseur Tom Shadyac nutzt geschickt das Potential seines Stars, ohne den Fehler zu machen, Carreys Fratzenschneiderei zu sehr auszukosten. Das Ergebnis ist eine durch und durch nette Familienkomödie mit Moral zum Mitnehmen.“(TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

E

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Jürgen Prochnow

Der Autor Michael Ondatje hat eine Unzahl von Geschichten in seinen Roman gewoben. „Die Geschichte der internationalen Sahara-Expedition in den dreißiger Jahren. Die Geschichte des Minensuchkorps der Britischen Armeee. Die Geschichte eines Sikhs in Europa. Die Tragödie einer Liebe.“Anthony Minghellas Verfilmung „schleppt sich eine gute Stunde so dahin. Toskanische Stille, Zweiergespräche, Dreiergespräche, dazwischen Rückblenden. Ein Wüstencamp, ein Sandsturm. Man ahnt nicht, was die Figuren treibt, was ihre Schicksale zusammenhält, doch der Film erzählt immer weiter: und dann, und dann... Dann geschieht das Unerwartete: das Wunder.“Denn „irgendwann kommt der Moment, in dem man aufhört, an das Buch zu denken, und nur noch zuschaut. „Der englische Patient“ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(Andreas Kilb, (Die Zeit) Atelier, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

F

Fräulein Smillas Gespür für Schnee Deutschland/USA 1996, R: Bille August, D: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Vanessa Redgrave

„Smilla Jaspersen hält den Tod der sechsjährigen Jesaja nicht für einen Unfall und stellt Ermittlungen auf eigene Faust an. Dabei stößt sie auf zwielichtige Gestalten und dunkle Machenschaften. Die Spur führt von Kopenhagen nach Grönland ins ewige Eis. Aus der anfangs bedrohlichen Stimmung wird in Bille Augusts Bestsellerverfilmung allzuschnell eine reine Kriminalgeschichte, in der Smilla nur noch von einer Entdeckung zur nächsten hastet. Bei soviel Aufdeckungseifer gehen die Geheimnisse und die Spannung schon bald verloren.“(tip) UFA-Stern, Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

H

Hip Hop Hood USA 1996, R: Paris Barcley, D: Shawn Wayans, Marlon Wayans, Tracey Cherele Jones

„Eine Parodie auf afroamerikanische Ghetto-Dramen, die keine erkennbare Handlung bietet, sondern eine mit poulärer schwarzer Rapmusik aufgepeppte Sketch-Parade im Stil von Comedy-Shows des US-Fernsehens. Zwei Teenager ziehen durch eine bizarre Umwelt voller verrückter Figuren, allesamt Karikaturen jener Typen, die tatsächlich die hier parodierte Nachbarschaft bevölkern. Die mit derben Geschmacklosigkeiten gepfefferten Erlebnisse der Hauptfiguren wirken nicht sehr witzig, sondern eher albern.“(tip) UFA-Stern

I

Der Indianer aus dem Küchenschrank USA 1995, R: Frank Oz, D: Hal Scardino, Litefoot

„Wer glaubt, Regisseur Frank Oz will mit diesem Film mehr bieten als beeindruckenden Effektzauber, der sieht sich enttäuscht. Vielleicht mangelt es am Thema – ein Neunjähriger kann mit Hilfe eines mysteriösen alten Küchenschranks seine zentimetergroßen Plastikfiguren zum Leben erwecken – aber auch schlichtweg an Komplexität, über die etwa ein Genreklassiker wie „The Incredible shrinking Man“verfügt.“(epd-Film) Schauburg

In Sachen Liebe USA 1997, R: Griffin Dunne, D: Meg Ryan, Matthew Broderick

„Stellen Sie sich vor, Sie wären Regisseur. Wen würden Sie als deftige Mischung aus dem Rüpel-Mädel Tank Girl und der Hobel-Braut Barb Wire besetzen? Griffin Dunne, selbst Schauspieler, dachte für „In Sachen Liebe“um die Ecke. Er engagierte – nein! ja! – Kullerauge Meg Ryan. Eine kluge Entscheidung. Denn als Maggie, die ihren französischen Ex-Verlobten Anton zugrunde richtet, gibt Meg einen teuflisch bösen Rachengel ab. Zur Seite steht ihr herrlich naiv Matthew Broderick, dessen EX-Verlobte mit eben jenem Anton zusammenlebt. Daß bei dieser platonischen Interessengemeinschaft Liebesversehrter irgendwann die Gefühle purzelbaumschlagen, ist klar. Denn sein „Harry und Sally“wissen wir: Männer und Frauen können auf Dauer nicht nur Freunde sein. Was „In Sachen Liebe“sehenswert macht? Daß Griffin Dunne das Kunststück vollbracht hat, eine Liebeskomödie zu drehen, die hundsgemein ist. Und weil sie zeigt, daß uns enttäuschte Gefühle in grandiose Arschlöcher verwandeln.“(Cinema) City, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarienette jenseits der Sprache ausdrücken kann - genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

K

Kalle Blomquist lebt gefährlich Schweden 1953, R: Rolf Husberg, D: Eskil Dalenus

Astrid Lindgrens Meisterdetektiv wendet seine Pfadfinderkenntnisse an, um den entführten Sohn eines Wissenschaftlers zu finden. Zweite Folge der Serie mit Kinderspielfilmen, die Schweden schon lange vor Pippi Langstrumpf in ganz Europa exportierte. (hip) Gondel

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers

„Auch Lausbuben kommen manchmal in den Himmel; das Sterbenmüssen ist offenbar Strafe genug dafür, wie sie über die Stränge schlugen. Hier geht es also um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben 0im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nah bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Doch ebendiese Frauenferne bewahrt den Helden ihre Unschuld: Lausbuben sind und bleiben sie und also unwiderstehelich. Wer will schon beim Sterben der erste sein? Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UFA-Stern, MUWI-Filmkunst (Ol)

Kolya Tschechien/Großbritannien 1996, R: Jan Sverak, D: Zdenek Sverak, Andrej Chalimon

„Garantiert überlegen in Hollywood schon etliche Produzenten fieberhaft, welchen ergrauten Superstar – Robert Redford? Jack Nicholson? – sie für ein Remake von „Kolya“begeistern könnten. Gefragt, worum es in der oscar-prämierten Tragikomödie aus Tschechien eigentlich geht, würden sie dann vermutlich im typisch knappen Hollywood-Jargon antworten: „Green Card“meets „Kramer gegen Kramer“. Der wegen politischer Mißliebigkeit kaltgestellte Prager Cellist Frantisek läßt sich auf eine Scheinehe mit einer Russin ein. Als seine Gatin in die BRD rübermacht, hat der Kinderhasser und notorische Casanova plötzlich ihren fünfjährigen Sohn Kolya am Hals. Die Tränendrüse wird nicht strapaziert, dennoch trifft der Film mitten ins Herz. Ohne billige Effekte und mit viel Humor. Ein echtes Juwel.“(Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

L

Das Leben ist eine Baustelle Deutschland 1996, R: Wolfgang Becker, D: Jürgen Vogel, Christiane Paul

„Der eine hat schon mal bessere Zeiten gesehen, dem anderen sind noch nicht einmal die guten Zeiten begegnet. Buddy und Jan werden durch die kreisenden Bewegungen zusammengeführt, die die Menschen in der Stadt durchquirlen. Aus lauter kleinen Beobachtungen, mit Einschüssen von Witz und Horror, die das Leben ja auch bereithält, setzt sich Beckers Kaleidoskop einer Großstadt zusammen, das nicht ganz dem Lackbild der offiziellen Fremdenverkehrswerbung entspricht. Mit einem unaufdringlich eindrucksvollen Jürgen Vogel ist Becker ein aktueller Zeitfilm von Witz und Wahrhaftigkeit gelungen. Und mit ein paar Bildern vom Buddelplatz Berlin, die haften bleiben: Juten Morjen, Tristesse!“(Berliner Morgenpost) City, Apollo (Whv)

Leon der Profi Frankreich 1994, R: Luc Besson, D: Jean Reno, Gary Oldman

„Nikita ist wieder da! Nur heißt sie Matilda und ist erst zwölf Jahre alt. Der französische Kultregisseur Luc Besson bedient sich für „Leon“im eigenen Werk. Seine Titelfigur, der milchtrinkende, schweigende Hitman Leon ist eine Weiterentwicklung des – ebenfalls von Jean Reno gespielten – „Nettovoyageurs“in „Nikita“. Und die kleine Matilda, die von Leon das Killen lernen will, ist eine jüngere Ausgabe der Punkerin Nikita. Bessons Film, komplett in New York gedreht, räumte in den USA und in Frankreich kräftig ab.“(TV-Spielfilm) Gondel, Atelier

Ein Licht in meinem Herzen USA 1997, R: Nick Cassavetes, D: Gena Rowlands, Marisa Tomei, Gerard Depardieu

„Was tut eine verwitwete Mutter, wenn ihre Kinder erwachsen sind und das Elternhaus verlassen haben? Zum Beispiel die unausgegorenen jungen Nachbarn kennenlernen und auf deren kleinen Sohn aufpassen oder nach langer Zeit wieder einmal ausgehen und sich beim Flirten etwas blöd vorkommen. Inmitten von erfreulichen Ereignissen empfindet sie aber auch ganz unvermittelt den leisen Schmerz des Nicht-mehr-gebraucht-Werdens. Nick Cassavetes, der Sohn des verstorbenen John Cassavetes, hat mit seinem Debüt eine schlichte Alltagsgeschichte gewagt, die zu berühren vermag.“(tip) Gondel

Lost Highway USA 1996, R: David Lynch, D: Bill Pullman, Patricia Arquette / Originalfassung mit Untertiteln

„Wer rationale Erklärungen für diese faszinierende Reise in die Tiefen des Unterbewußtseins erwartet, wird von Lynch entäuscht. Denn der Kino-Visionär konfrontiert in seinem Film-Puzzle das Publikum mit einer anderen Welt, auf die sich jeder selbst einen Reim machen muß. Raum, Zeit und Realität sind bloß Spielmaterial, um Themen wie Seelenwanderung, Persönlichkeitsspaltung oder schicksalhafte Kreisbewegungen effektvoll in Szene zu setzen. Zwischen Kafka und Hitchcock, Schizophrenie und Paranoia pendelnd ist „Lost Highway“ein kompromißloses, wenn auch nicht restlos überzeugendes Experiment, das sich als betörendes Beiwerk oder bewußtseinserweiternde Kinodroge interpretieren läßt.“(Bremer) Kino 46, MUWI-Filmkunst

M

Marvins Töchter USA 1996, R: Jery Zaks, D: Meryl Streep, Leonardo DiCaprio, Dianne Keaton, Robert De Niro

„Fast jeder in diesem Film scheint krank zu sein, aber er gehört trotzdem zu der Gattung, in der die Menschen am meisten Hilfe brauchen, die einen heilen Körper, aber eine gepeinigte Seele haben. Zaks Film wirkt wie ein Stück besseres Fernsehdrama. Es ist ein Heilungs- und Vergebungspaket, und das eine Element, das es so massiv und starr erscheinen läßt, ist die schwergewichtige Besetzung. Wenn man Robert De Niro dazu bewegen kann, dem verwirrten Mediziner Dr. Wally einen komischen Dreh zu geben, kann man zumindest die Illusion von Substanz garantieren. Tatsächlich gibt es hier solch eine große Dosis von Schauspielerei, die aus jeder Ecke herunterregnet, daß ich den leichten Impuls verspürte, davor in Deckung zu gehen. Keaton und Streep sind bewährte Opponentinnen, und sie spielen hier über fünf Sätze: Streep spult mit stählernem Herzen und kettenrauchend eine ihrer Spezialnummern als Allerweltsperson ab, und Keatons Verkörperung des sackenden mittleren Lebensabschnitts fehlen das Makeup, die Eitelkeit und all die traditionellen Verschönerungen einer Hauptrolle. Sie ist so selbstlos, daß man kaum noch weiß, wo man hinsehen soll.“(The New Yorker) Atlantis, UT-Kinocenter

Muppets – Die Schatzinsel USA 1996, R: Brian Henson, D: Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär, Tim Curry

„Puppenspiel von Frank Oz. Mit Kermit als Kaptain, Miss Piggy als gleißender Königin eines Stammes wilder Warzenschweine und den grantelnden Opas Waldorf und Statler als Gallionsfiguren des Schatzschiffes. Der Roman von Robert Louis Stevenson wird muppiert – Tim Curry darf einen Menschen spielen.“(Der Spiegel) Atlantis

N

Naked Lunch Großbritannien/Kanada 1991, R: David Cronenberg, D: Peter Weller, Judy Davis, Ian Holm / Originalfassung mit Untertiteln

„Die automatisch schreibende Maschine eines Schriftstellers verwandelt sich in eine monströse Küchenschabe, die aus einem fleischigen Anus zu ihm spricht. Die Qual des Schreibens als phobisches Hervorbrechen männlicher Homosexualität – so hat William Burroughs' Autorenschaft in seinem 1959 erschienenen Kultbuch der Beatgeneration „Naked Lunch“stilisiert. Mit dieser auto- und pornographischen Obsession hat Burroughs sich angeblich von seiner Homosexualität „kuriert“. So Burroughs-Verehrer Cronenberg in einem Interview. Dennoch ist „Naked Lunch“kein Film für Burroughs-Fans, Gott sei Dank. Burroughs Textkarziome werden bei Cronenberg opulente Bildgeschwüre, eine Mischung aus „Querelle“und „Die Rückkehr der Jediritter“. Keine Labor-Morbidität wie bei Greenaway, kein Designer-Horror wie bei Lynch. Wie eine der Käfer-Schreibmaschinen die andere bei „lebendigem“Leibe frißt, vergißt man nicht so schnell.“(taz) Kino 46

P

Prinz Eisenherz Deutschland/Großbritannien/Irland 1997, R: Anthony Hickox, D: Stephen Moyer, Katherine Heigl, Udo Kier

„Vom Knappen am Hofe König Arthurs zum Herrscher von Thule: Der erste „Prince Valiant“-Comic aus dem Jahre 1937 ist längst Legende. An diese überlebensgroße Vorlage hat sich Produzent Bernd Eichinger gewagt. Mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand ließ er ausgerechnet den nur aus Videotheken bekannten Horrortrash-Spzialisten Anthony Hicko die Geschichte nachempfinden. Sein Film setzt sich immer wieder die Zeichnungen aus Hal Fosters Original als Maßstab und blendet von ihnen in die Realszenen über. Dieses heikle Vorhaben gelingt, der „Look“stimmt. Trockener Dialog-Humor und ein pausenlos dröhnender Soundtrack tragen dazu bei, der Handlung ihren pathetisch-mystischen Ernst zu nehmen und damit den naheliegenden Vergleich mit viel teureren Hollywood-Spektakeln zu unterlaufen.“(Kultur!news) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Private Parts USA 1997, R: Betty Thomas, D: Howard Stern, Mary McCormack

„Stellen Sie sich vor, im deutschen Radio gäbe es einen Moderator, der in seiner Show über die Kürze seines Schwanzes lamentiert, von riesigen Titten schwärmt, Lesbenwitze erzählt und sich über die Fehlgeburt seiner Frau lustig macht. Der wäre nicht lange auf dem Sender. In Amerika gibt es so einen. Er heißt Howard Stern, ist das kleine Arschloch des US-Frühstücksradios und selbsternannter „König der Medien“. Stern selbst bezeichnete seinen Film als Mischung aus „Der Pate“und „Rocky“, in Wahrheit ist er eine Mischung aus „Wayne's World“und „Larry Flynt“. Unterlegt von einem knalligen Rock-Soundtrack, beschreibt die Freak-Komödie Sterns wunderliche Entwicklung vom verklemmten Muttersöhnchen zum „Talk Radio“-Kreuzritter gegen das brave, prüde Amerika.“(Cinema) Cinema, Ufa-Stern

R

Das Relikt USA 1996, R: Peter Hyams, D: Penelope Ann Miller, Tom Sizemore

„Mögen Sie Actionhorror pur? Monster-Movies wie „Der Blob“, „Tremors“oder „Aliens“? Dann sitzen Sie im „Relikt“hundertprozentig in der ersten Reihe. Für Schocks und Schauer, Splatter und Spannung sorgt hier eine blutrünstige Schleimkreatur, die sich im morbiden Naturkundemuseum von Chicago eingenistet hat, dort ihr Unwesen treibt und erstmal einem Nachtwächter den Kopf abbeißt. Der Genre-Spezialist vom Dienst, Peter Hyams, haut effektvoll auf den Putz.“(Bremer) UFA-Stern, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

S

Sin Querer – Zeit der Flamingos Argentinin/Deutschland/Schweiz 1997, R: Ciro Cappallari, D: Daniel Kuzniecka, Angela Molina

„Ein Schiff wird kommen. Mit dieser simplen und doch so mirakulös klingenden Botschaft taucht ein Ingenieur in einem entlegenen Kaff im unwirtlich schönen Patagonien auf. Um einen Dampfer zu transportieren, soll eine Überlandtrasse gebaut werden. Schnell avancieren der junge Mann und sein Unternehmen zur Projektionsfläche verschiedener Hoffnungen, Erwartungen und Intrigen. „Sin Querer“kreist auf sensible, poetische und lakonische Weise um Mentalitäten und Alltagsrituale der Nachkommen europäischer Einwanderer im äußersten Süden Amerikas – und um ihr spannungsgeladenes Verhältnis zu den indianischen Ureinwohnern.“(tip) Cinema

Slapstick mit Klavierbegleitung USA 1914-22, R: Charlie Chaplin, Buster Keaton u.a., D: Charlie Chaplin, Buster Keaton, Harold Lloyd, Laurel & Hardy

Open-Air-Kino mit fünf Kurzfilmen von den Stars des komischen Stummfilms Charlie Chaplin, Buster Keaton, Harold Lloyd und Laurel & Hardy. Am E-Piano begleitet von Ezzat Nashashibi. Bei Regen am Samstag um 18 Uhr im Kino 46 Kino am Stadtwald im Haus am Walde

Speed USA 1994, R: Jan De Bont, D: Sandra Bullock, Keanu Reeves, Dennis Hopper

„Ein Film, der seinem Titel voll gerecht wird. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Gleich die Titelsequenz, in der die Kamera in einem Aufzugsschacht abwärts gleitet, und dabei die Titel (so plastisch, als seien sie in 3-D) kurz aufblitzen, entwickelt einen Sog, der die Zuschauer anschließend zwei Stunden lang nicht losläßt. Mit der Präzision eines Uhrwerks läuft alles ab: Vorspiel, Drama, Nachspiel. Die einzige Konkurenz in Sachen steigender Adrenalinspiegel sind die letzten drei Minuten von „Wallace & Gromit - The Wrong Trousers“. (epd) City

Speed 2 USA 1997, R: Jan De Bont, D: Sandra Bullock, Jason Patrick, Willem Dafoe

„Wie erfrischend sauste doch in die dröge Kinosaison 1994 „Speed“hinein.Die Fortsetzung mag wegen des Erfolges unvermeidlich gewesen sein, doch sie muß ohne den Herzbuben Keanu Reeves auskommen und auch ohne den cleveren Autor Graham Yost. So hat Regisseur Jan De Bont selbst eine neue Story ausgeheckt, die als Super-Bomben-Leger, o je, o je, wieder mal einen größenwahnsinnigen Computerfreak aufbietet und als Schauplatz einen Kreuzfahrtdampfer. Da es von der Höhe der Kommandobrücke bis hinab in die Eingeweide der Maschinerie furchtbar viel herumzuhebeln gibt, kommt bald der Überblick abhanden. Verlaß ist allein auf das diabolische Zähneblecken des Starschurken Willem Dafoe und natürlich auf Sandra Bullocks vergnügtes Meckern.“(Der Spiegel) Europa, City, Ufa-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

Susi und Strolch USA 1955, R: Hamilton Luske, Glyde Geronimi, Wilfried Jackson

„Eine verwöhnte Cockerdame verliebt sich in einen sympathischen Straßenköter, Gefühl- und humorvolle Hundeabenteuer in einem Zeichentrickfilm Walt Disneys, der den Tieren rein menschliche Eigenschaften und Reaktionen unterstellt. Liebenswürdige Unterhaltung für Jung und Alt.“(Lexikon d. Intern. Films) UT-Kinocenter, UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Swingers USA 1996, R: Doug Liman, D: Jon Favreau, Vince Vaughn

„Wie lange muß man warten, bis man ein Mädchen anrufen darf? Eine bedeutsame Frage, der die Helden dieser locker swingenden Independent-Kömödie nachgehen. Der eher sporadisch beschäftigte Nachwuchsschauspieler Mike ist von New York nach Hollywood gezogen. Viel mehr als seine stagnierende Karriere beschäftigt ihn aber seine Freundin Michelle, die ihn verlassen hat und jetzt nicht anruft. Also nimmt sein Kumpel Trent ihn mit auf einen Trip nach Las Vegas – zur Ablenkung gewissermaßen. Doug Limans Film ist wie ein Potpourri alter Swing- und Jazznummern: Man hört vergnügt zu und erinnert sich – mit einem Lächlen auf den Lippen. (TV-Spielfilm) Filmstudio

V

Vergessene Welt USA 1997, R: Steven Spielberg, D: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Arliss Howard

„Steven Spielbergs Fortsetzung des Blockbusters „Jurassic Park“von 1993 ist unverkennbar das Produkt eines meisterlichen Handwerkers. Diesmal hat er zudem einen Weg gefunden, auch sich selber zu amüsieren, obwohl er dem Publikum einen Film der Art vorsetzt, dem er selber inzwischen offensichtlich entwachsen ist. Auf seiner zweiten Reise in das Land der Dinosaurier verzichtet der Regisseur auf die ehrfurchtvolle Ernsthaftigkeit, die seinen Stil im ersten Film fossilisierten, und ersetzt sie einem neckenden, selbstironischen Ton. Er spielt mit unserer Begierde danach, von seinen mechanischen Monstern erschreckt zu werden, und manipuliert uns dabei so mühelos, daß wir über die Primitivität unserer Reaktionen zu lachen beginnen. Er arbeitet hier wie ein großartiger Gagman, der frei mit den klassischen Abenteuermotiven spielt (darunter ein „cliffhanger“im wahrsten Sinne des Wortes).“(The New Yorker) Europa, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Victory Großbritannien/Frankreich/Deutschland 1995, R: Mark Peploe, D: Willem Dafoe, Irene Jacob, Sam Neill

„Gleich zu Beginn teilt die Off-Stimme mit, daß der Hauptfigur Axel Heyst (Willem Dafoe) nichts Gutes bevorsteht. Er hat sich auf eine einsame Südsee-Insel zurückgezogen und wird nach seiner Rückkehr in die Zivilisation in ein Mordkomplott verstrickt, dem seine Geliebte Alam (Irene Jacob) zum Opfer fällt. Peploe reduziert die Figuren des oft verfilmten Joseph Conrad zu Klischeeträgern und hält 98 Minuten lang konsequent die Mischung aus unbeholfener Dramaturgie, banalen Dialogen und Touristenästhetik durch.“(tip) Gondel

W

Wilde Kreaturen USA 1996, R: Robert Young, Fred Schepisi, D: John Cleese. Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin

„Es gibt wenig zu lachen in „Wilde Kreaturen“, dem chaotischen, freudlosen Nachfolgefilm von „Ein Fisch names Wanda“. Kevin Kline gibt hier gleich zwei schlechte Vorstellungen: Als ein skrupelloser australischer Industiemagnat und sein amoralischer Sohn, der Vizedirektor eines kleinen britischen Zoos wird. Jamie Lee Curtis und John Cleese stehen ihm mit ähnlich enttäuschenden Leistungen zur Seite. Als Zoodirektor, der glaubt, er könne den Profit erhöhen, indem er einfach alle zahmen Tiere aus dem Zoo wirft, läßt Cleese seinen Hotelmanager aus der TV-Serie „Fawlty Towers“wieder auferstehen. Die scheinbar ohne jede Führung vom Regisseur agierende Curtis ist eine amerikanische Geschäftsfrau mit dem Auftrag, Cleese auf Trab zu bringen. Die konfuse Geschichte erinnert an die verstaubten englischen Komödien der 50er Jahre. Die ständigen Witze über Brüste, Fürze und Orgien sind etwa so witzig wie offene Entzündungen.“(The Observer) City, Ufa-Stern

William Shakespeares Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Regisseur Baz Luhrmann spielt ironisch mit Versatzstücken aus der elisabethanischen wie der heutigen Zeit. Die Geschichte von Romeo und Julia wird von einer farbigen Ansagerin im Fernsehen präsentiert, wo – und das ist überhaupt der Clou des ganzen Films – allerdings Original-Shakespeare gesprochen wird. Luhrmanns Film ist eine echte Teenage-opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“(taz) UT-Kinocenter, MUWI-Filmkunst (Ol)

Z

Zeus und Roxanne USA 1996, R: George Miller, D: Steve Guttenberg, Kathleen Quinlan, Miko Hughes

„Daß ein Hund namens Zeus und ein Delphin namens Roxanne gemeinsame Sache machen und sogar miteinander knutschen, das gab es noch nicht. Das Rezept ist wie immer simpel: Man nehme einen süß kläffenden Köter, einen putzig schnatternden Delphin, ein paar zweibeinige Wasserträger und fertig ist das Schnellgericht für schlichte Gemüter.“(Bremer) UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)