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■ beiseiteDeutsche Kunst

Deutschland, Deutschland über alles oder Nabelschau und kein Ende: Sieben Jahre nach der Wiedervereinigung, so vermeldet das Berliner Regionalbüro der Deutschen Presse Agentur, wird eine große Ausstellung „erstmals umfassend“ die Kunstentwicklung in beiden deutschen Staaten dokumentieren. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, die originellerweise den Titel „Deutschlandbilder“ trägt, ist einer der Schwerpunkte der 47. Berliner Festwochen. An dem Rückblick sind rund 80 KünstlerInnen beteiligt. Wie die Organisatoren gestern mitteilten, gebe es in der Kunstentwicklung in Ost und West entgegen der landfäufigen Meinung verblüffende historische und thematische Gemeinsamkeiten. Gezeigt werden etwa 200 Werke, der Rundgang beginnt mit einem im Exil entstandenen Gemäldezyklus von Max Beckmann aus den 30er und 40er Jahren. Als erste künstlerische Zeugnisse der Nachkriegszeit stehen Arbeiten von Malern wie Karl Hofer, Hans Grundig, Otto Dix und Ernst Wilhelm Nay. Bilder von Willi Baumeister, Georg Meistermann, Bernard Schultze und Skulpturen von Norbert Kricke und Hans Uhlmann markieren den Übergang zu den 50er Jahren. Die abstrakten „Schwarzbilder“ eines Emil Schumacher, Gerhard Hoehme und Raimund Girke werden mit den gegenständlichen Gemälden von Malern der Ost-Berliner Schule, darunter Harald Metzkes, Manfred Böttcher und Jürgen Böttcher-Strawalde konfrontiert. Nach dem Ausstellungskonzept sollen „Ausgangspositionen, Aufbrüche und Bruchstellen“ besonders deutlich gemacht werden. So ist der Zeit um 1960 breiter Raum gewidmet. In Düsseldorf, Köln, Berlin und München opponierten damals Künstler wie Georg Baselitz, Eugen Schönebeck, Gerhard Richter und Sigmar Polke gegen die Abstraktion der 50er Jahre. Die Ausstellung unter Schirmherrschaft von Roman Herzog beginnt am 7.9., wir kommen zu gegebener Zeit darauf zurück.

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