: Windstrom vom Meer
Der schleswig-holsteinische CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Börnsen hat gestern vorgeschlagen, Windenergie künftig statt an Land im küstennahen Seebereich zu erzeugen. Der Politiker reagierte mit diesem Vorschlag auf die zunehmende Kritik der Bevölkerung an den teils riesigen Stromgewinnungsrotoren.
Erst kürzlich haben sich drei Gemeinden an der deutsch-dänischen Grenze mit Bürgerentscheiden mehrheitlich gegen die Installierung eines gigantischen Windparks in ihrer Region ausgesprochen. „Gewachsene Kulturlandschaften werden zu Industrielandschaften gestanzt“, findet da auch Börnsen. Wenn die regenerative Energie aus Wind weiter gefördert werden soll, dann solle man sich „den Windstrom vom Meer holen“.
Nach Angaben Börnsens sind in Dänemark im küstennahen Seebereich große Windmühlenprojekte bei Herns an der Nordsee sowie im Kattegat und im Roedsand bei Gedser geplant. „Die Windausbeute auf See ist doppelt so groß wie von Land“, begründete er seinen Vorschlag, Lärm- und Landschaftsprobleme scheiden aus“. Die Kieler Landesregierung möge nun entsprechende Pläne für Nord- und Ostsee vorlegen. lno
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