: Index of Censorship
Zu Zensur im Sinne von Nichtöffentlichkeit gehören auch die Nichtberichterstattung bzw. die Begrenzung der Diskussion auf ein kleines Fachpublikum. Sowohl die Atom- als auch die Öl- und Rüstungsindustrie hatten sich in den letzten Jahrzehnten an ein zunehmendes öffentliches Interesse gewöhnen müssen, das durch Umwelt- und Menschenrechtsdebatten angestoßen wurde. Ein nach Ende des Kalten Krieges und Digitalisierung die politische Diskussion um Arbeitsplätze immer stärker beherrschender neuer Diskurs – unter dem Stichwort Globalisierung firmierend – birgt jedoch die Gefahr, die politische Wirksamkeit der öffentlichen Aufmerksamkeit erheblich einzuschränken.
In dieser Situation hat Index on Censorship ein Heft mit Beiträgen produziert, die eine geopolitische Fundierung einer für viele undurchsichtig gewordenen internationalen Politik sein können. Und ist dabei auf Öl gestoßen. Die allgemeine Problematik wird von Edward L. Morse aus der Sicht der Ölindustrie in seinem Artikel behandelt. Emily Walmsley berichtet über ihre Recherchen im Regenwald von Ecuador, und Nevine Mabro faßt die teilweise öligen Hintergründe internationaler Entwicklungen zusammen, etwa das westliche Interesse an den Taliban.
Mit einem ausführlichen Blick auf das Gebiet um das Kaspische Meer – wo sich russische, amerikanische (und chinesische) Interessen auf iranischem, türkischem und afghanischem Boden treffen – wird das Thema im September weitergeführt. Uta Ruge, London
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