piwik no script img

Wie der humanistisch gesonnene Kulturästhet seine schlechte Laune bekämpft

Ich wache auf mit derart böser Lau

ne, daß ich gleich irgendeinem in die Fresse hau

e und ihm die blöden Knochen breche

und ihm ein Schmerzensgeld dafür nicht bleche,

der widerlichen Sau!

Sondern ihm noch eins in die Eier zwie

ble, daß er vom Stuhl fliegt auf die Die

le und ihm sein arrogantes Grinsen

vergeht und wirklich keiner mehr noch hinsehn

will auf das dumme Vieh!

Wenn ich ihm dann in die Visage pin

kle und ihm beim höchst mühsamen Weghinken zuwin

ke und langsam gute Laune kriege

weil mir das gut tut, wenn ich wen besiege

ist klar: Der Tag haut hin!

Es ist der Humanist, ja der Ästhet

der weiß, was gute Laune ist und wie sie geht.

Wiglaf Droste

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen