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Unterm Strich

Für die Musiker der abgewickelten Thüringen Philharmonie Suhl gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Kultusminister Gerd Schuchardt (SPD) hat am Mittwoch eine Übernahme von rund 50 interessierten Musikern durch das Landessymphonieorchester Gotha vorgeschlagen. Die Landesfördermittel für das Gothaer Orchester könnten aufgestockt werden. Schuchardt regte Verhandlungen zwischen den beiden Trägervereinen von Suhl und Gotha an. Erste Gespräche sollen am 13. August in Erfurt stattfinden. Der Vorsitzende des Suhler Trägervereins, Erhard Kretschmann, sagte nach einer Versammlung mit den Musikern in Suhl: „Wir sind gesprächsbereit, müssen aber die konkreteren Bedingungen abwarten.“ Auch in Gotha wurde der Vorschlag nicht abgelehnt. Ein Sprecher des dortigen Trägervereins sagte, daß man dem Angebot aufgeschlossen gegenüberstehe. Die hohe künstlerische Qualität der Suhler Philharmonie würde gut zu Gotha passen. Allerdings müßten die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt werden. Der ehemalige Suhler Orchesterdirektor Bodo Dresen meinte zwar, daß es in Suhl nichts mehr zum Fusionieren gebe, „sondern nur noch arbeitslose Musiker“. Trotzdem sehe er die neuerliche Diskussion zur Rettung von 50 Arbeitsplätzen positiv, „wenn auch für die international geschätzte Thüringen Philharmonie Suhl viel zu spät“. In Gotha spielen derzeit 39 Musiker in einem sogenannten „C-Orchester“. Durch die Fusion mit Suhl würden die Landessymphoniker in die B-Klasse aufsteigen.

Auf dem Internationalen Filmfestival in Jerusalem ist der Regisseur Michael Verhoeven für seinen Film „Mutters Courage“ ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 12.000 Mark dotierten Hauptpreis in der Kategorie „Jüdische Erfahrung“. „Mutters Courage“ basiert auf einer Erzählung von George Tabori, der in dem Film auch selbst auftritt. Er erzählt die unglaubliche Geschichte der Rettung seiner Mutter, die bereits im Deportationszug von Budapest nach Auschwitz war und die es durch ihre Hartnäckigkeit, ihren Mut und durch einige Zufälle schaffte, wieder zurückgebracht zu werden. In der Begründung der Jury in Jerusalem heißt es, Verhoeven habe mit seiner Regiearbeit auf eindrucksvolle Weise ein jüdisches Schicksal dargestellt. Der Film hatte zuvor bereits den Deutschen und den Bayerischen Filmpreis erhalten.

200 „weltbeste Pressefotos“ werden zur Zeit in der Ausstellung „World Press Photo“ in Berlin gezeigt. Sie ist das Ergebnis des jährlichen Wettbewerbs der niederländischen Stiftung „World Press Photo“. 1997 hatten sich 3.663 Fotografen aus 119 Ländern beteiligt, darunter 270 Fotografen aus Deutschland. Eine internationale Jury wählte die besten Fotos aus. Gewinner des World Press Award 1997 ist der Italiener Francesco Zizola. Sein Foto zeigt Kinder im angolanischen Kuito, die Opfer von Landminen wurden.

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