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Rechtschreibreform verwirrt

■ Kanzler Kohl fordert Verhandlungen von Bund und Ländern. Grüne warnen vor einer „Rolle rückwärts“

Bonn (AFP) – Jetzt hat sich auch der Kanzler in den Streit über die Rechtschreibreform eingeschaltet. In einem Fernsehinterview forderte er gestern schnelle Gespräche zwischen Kultusministern, Ministerpräsidenten, der Bundesregierung und den Bundestagsfraktionen, um Rechtsklarheit über das neue Regelwerk zu schaffen. Verschiedene Gerichte haben die Anwendung der Rechtschreibreform an Schulen vorläufig gestoppt. Immerhin räumte Kohl ein, es sei „nicht alles Quatsch“ an der Reform.

Auch der Vorsitzende des Bundestags- Rechtsausschusses, Horst Eylmann (CDU), hat Verhandlungen zwischen Bund und Ländern gefordert. Aus dem Grundgesetz sei nicht eindeutig zu ersehen, ob die Länder allein zuständig seien, sagte Eylmann. Der Rechtsexperte der Bündnisgrünen im Bundestag, Volker Beck, sprach sich wie der Niedersachsens CDU-Chef Christian Wulff dafür aus, die Reform durch Ländergesetze bestätigen zu lassen. Anders als Eylmann und Wulff warnte Beck jedoch vor einem Stopp der Reform: Eine „Rolle rückwärts“ wäre gegenüber Schülern und Schülerinnen wie auch den Schulbuchverlagen unverantwortlich. Siehe auch Seite 4

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