: Unterm Strich
Der polnische Dirigent Robert Satanowski ist am Sonntag im Alter von 79 Jahren gestorben. Er hatte unter anderem von 1982 bis 1990 das führende Opernhaus des Landes, Teatr Wielki in Warschau, geleitet. Während seiner 45jährigen Karriere arbeitete Satanowski auch mit zahlreichen ausländischen Opernhäusern zusammen. Unter anderen war er Gastdirigent der Oper in Zürich (1967–1970) und in Krefeld (1969–1976). In den Jahren 1960–1962 arbeitete Satanowski als Generalmusikdirektor in Chemnitz.
Thema Nummer eins ist und bleibt? Die Rechtschreibreform! Inzwischen wächst die Sehnsucht nach dem letzten Wort. Und das hat? Karlsruhe! Klingt der Name dieser badischen Stadt nicht verheißungsvoll?
Nach Mitteilung eines Gerichtssprechers wird jetzt erst einmal das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht in Schleswig über die Klage eines Lübecker Elternpaars gegen die Reform entscheiden. Die Eltern waren in erster Instanz unterlegen. Verlieren sie auch in zweiter Instanz, dann steht ihnen im Eilverfahren die Verfassungsbeschwerde offen. Dies wäre der schnellste Weg nach Karlsruhe.
Dagegen sind die deutschen Philologen für die Weiterführung der Rechtschreibreform. Nach Auffassung des Deutschen Philologenverbandes gibt es kein Zurück, sagte der Vorsitzende, Heinz Durner, am Freitag dem Saarländischen Rundfunk.
In Bayern bereitet der Umgang mit den neuen Schreibweisen an 98 Prozent der Schulen keine Schwierigkeiten. Das ergab eine Umfrage.
Auch der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel, der demnächst über die Umsetzung der Rechtschreibreform in dem Bundesland entscheiden soll, hat bereits mehrere Urteile in neuer Schreibweise abgesetzt. „Befangenheitsprobleme“ sieht der Sprecher des Gerichts deswegen nicht. Weil es nach der Prozeßordnung aber vorrangig auf die „Sichtweise des Antragstellers“ ankomme, seien entsprechende Anträge „nie auszuschließen“.
Dagegen zeigt die FDP sich entschlossen, die Einführung der neuen Rechtschreibregeln in Deutschland zu verhindern. FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle sagte, seine Partei wolle erreichen, daß sich die Amtssprache nicht nach der Rechtschreibreform richte.
Die Diskussion um die Rechtschreibreform sollte nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden des Verbandes deutscher Schulbuchverlage und Leiters des Berliner Cornelsen Verlags, Fritz von Bernoth, in erster Linie von Fachleuten und Linguisten bestritten werden und nicht von Menschen, „die nichts von der Rechtschreibreform verstehen.“ Meint er womöglich die Politprofis von der FDP? Vor allem Politiker, so Bernoth, äußerten ihre Meinung, „obwohl sie noch nicht einmal die alte Orthographie voll beherrschen“. Ansonsten gehe es nur um Spitzfindigkeiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen