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Unterm Strich

Der tägliche Elvis: Elvis-Songs gibt es jetzt auch auf lateinisch, und zwar eingespielt von einem finnischen Performer namens Dr. Jukka Ammondt, der Literaturprofessor der Universität Jyvskälä ist und bei seiner Darbietung vom Finnischen Rundfunkchor begleitet wird. Titel des Albums: „The Legend Lives Forever In Latin“, die lateinische Übersetzung hat Dr. Teivas Oksala besorgt. Das Album enthält sieben Titel, darunter so berühmte Klassiker wie „Tutti Frutti“ („Totus potus“) und „Blue Suede Shoes“ („Glauci calcei“). „It's Now Or Never“ kommt auf lateinisch als „Nunc hic aut numquam“ daher, „Can't Help Falling In Love“ als „Non adamare non possum“ (man beachte die doppelte Verneinung!). 1995 soll es mal eine Weltkurztournee gegeben haben. Die Platte soll von K-Tel International vertrieben worden sein. Mehr unter http://

www.cs.uoregon.edu/–bhelm/misc/elvis. Kiss me, my darling! – nur noch drei Tage bis zu Elvis' 20. Todestag!

Jede Menge Beutekunst. Die sowjetischen Truppen haben nach Kriegsende offenbar wesentlich mehr, zum Teil wertvolle Bücher aus Museen und Privatbibliotheken, mitgenommen, als bisher bekannt. Statt von zwei Millionen sei von 4,6 Millionen Büchern auszugehen, erklärte der Ministerialdirigent im Bonner Innenministerium, Waldemar Ritter. Ein Großteil dieser Bestände sei als „besonders wertvoll“ einzustufen. Ritter ist auch Mitglied der deutsch-russischen Regierungskommission, die über die Rückführung kriegsbedingt verbrachter Kulturgüter verhandelt. Deutlich weist Ritter in seiner als Veröffentlichung des Germanischen Nationalmuseums erschienenen Dokumentation darauf hin, daß „der Raub von Trophäen als Kompensation für Kriegsverluste nach dem geltenden internationalen Recht nicht gestattet“ sei. Ritter verwies darauf, daß die Politiker in der einstigen Sowjetunion gegenüber der damaligen DDR nicht von „Beutekunst“ gesprochen hätten. In Briefen des russischen Kulturministers sowie des Staats- und Parteiführers Nikita Chruschtschow aus den 50er Jahren sei von „zeitweilig in Verwahrung“ befindlichen oder „geretteten“ Kunstwerken die Rede. Nach Angaben von Ritter lagern in Rußland zur Zeit noch rund eine Million Kunstgegenstände – darunter rund 200.000 von musealem Rang, 4,6 Millionen Bücher und etwa drei Regalkilometer Archivmaterial.

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