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Geld für Elbewerft

■ Land, BvS und Zwangsverwalter einigen sich auf Übergangsregelung

Boizenburg/Schwerin (dpa/AP) Für den Fortgang des bedrohten Schiffbaus am Elbestandort Boizenburg haben Landesregierung, Treuhandnachfolgerin Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) und der Zwangsverwalter ein Finanzierungspaket geschnürt.

Kurzfristig sollen drei Millionen Mark bereitgestellt werden, damit die Arbeiten auf der Elbewerft über den 31. August hinaus fortgeführt werden können, sagte der Sprecher des Schweriner Wirtschaftsministeriums. Das Geld werde vier Monate reichen. In dieser Zeit sollen die laufenden Investorengespräche möglichst erfolgreich zu Ende geführt werden. Die BvS kündigte an, daß sie sich an der konzertierten Werftaktion mit einer Million Mark von September an beteiligen wolle.

Rund 100 der insgesamt 300 Mitarbeiter der Elbewerft Boizenburg hatten sich am Morgen auf den Weg in die Landeshauptstadt Schwerin gemacht. Eine Abordnung wurde von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel empfangen.

Seit Montag hatten die Beschäftigten die Elbewerft besetzt, weil Ende des Monats die Zahlung des Konkursausfallgeldes eingestellt werden sollte. Im Mai hatte das Unternehmen die Gesamtvollstreckung beantragt.

Über das Übergangsgeld für vier Monate hinaus werde es keine Hilfe mehr geben, sagte Wirtschaftsminister Seidel gegenüber der Delegation. Vorrangig seien Gespräche mit potentiellen Investoren, um in der Elbewerft schnell einen zweiten Privatisierungsanlauf nehmen zu können, und zwar unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Fördermittel.

Die PDS hatte gefordert, die Elbewerft in die Ostseebeteiligungsgesellschaft aufzunehmen, in der auch die vorläufig wieder verstaatlichten Vulkan-Betriebe des Landes aufgefangen worden sind. Seidel lehnte das aus „rechtlichen Gründen“ ab. Die Mittel seien von der EU zweckgebunden für die einstigen Vulkan-Unternehmen genehmigt worden.

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