: Saga geht's sagahaft
■ Modernisierung mit Gewinn: Satte Bilanz des Wohnungsunternehmens
Es geht saga-haft gut. Diesen Eindruck vermittelten Willi Hoppenstedt, Hartmut Brosius und die Jahresbilanz 1996, die die beiden Vorständler des städtischen Wohnungsunternehmens Saga gestern präsentierten. Der „stolze“Netto-Jahresgewinn von 7,8 Millionen Mark werde in Neubau oder Modernisierung der 100.000 Hamburger Saga-Wohnungen reinvestiert, versprach Brosius.
Das ist auch bitter nötig: Ein Fünftel des Bestands leidet immer noch an Einfachverglasung, Kohleheizung oder Etagen-Toiletten, was bei Mietern zu Mißmut oder – sobald finanzierbar – zum Auszug führt: „Zum Jahresende standen 222 Wohnungen leer, viele in Großlohe und Vierbergen“, bedauerte Hoppenstedt. Bis 2002 will die Saga diese 20.000 schäbigen Unterkünfte fit machen.
Denn lumpen läßt man sich ungern: 1996 wurden 116 Millionen Mark in 368 neue Wohnungen investiert (1995: 406 Wohnungen); 85 Prozent davon durch Nachverdichtung und Dachgeschoßausbau. Grün-Versiegelung am Stadtrand findet auch die Saga nicht mehr „attraktiv“. In Modernisierung und Instandhaltung flossen 246 Millionen. Die Quadratmeter-Mieten stiegen gering auf durchschnittlich 7,22 Mark (1995: 7 Mark).
Der Wohnungsmarkt habe sich leicht entspannt, was sich an der „relativ hohen Mieterfluktuation“zeige (1996: 8,8 Prozent, 1995: 7,8%). Dennoch sei gerade der Bedarf an günstigem Wohnraum groß. Um den zu sichern, dürfe die Saga „bloß nicht“verkauft werden, warnte Brosius. Er gehe aber davon aus, daß „Hamburg anders als Berlin nicht seine stadteigenen Wohnungsunternehmen verkauft. Das wäre kontraproduktiv“.
Zuletzt noch was fürs Auge: 96 Prozent der Saga-Wohnungen sind inzwischen an das hauseigene Kabel-System angeschlossen. Den Satellitenschüsseln an den Hauswänden droht ein jähes Ende. hh
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