piwik no script img

Lokalkoloratur

Dieser Tage räumt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kräftig auf. Gleich vier Proficlubs wurde die Lizenz für die kommende Saison verweigert: Hertha BSC, Nürnberg, Dresden und Saarbrücken. Dem HSV jedoch nicht, im Gegenteil. „Weil sich der HSV an all unsere Vorgaben gehalten hat – keine Ahnung, kein Plan und keine Aussicht auf Besserung –, erhält der Verein die Lizenz zum Doofsein auf Lebenszeit“, drang gestern aus der Frankfurter DFB-Zentrale. Ausschlaggebend für diesen Vertrauensbeweis war die montägliche Entscheidung des HSV-Präsidiums gewesen, Jordan Letschkow und Jörg Bach in die Wüste zu schicken. Keine Rolle mehr würden die beiden in den Plänen von Trainer Benno Möhlmann für die nächste Serie spielen. Sie könnten gehen, erklärte das Präsidiumsführende Geschäftsmitglied Gerhard Pyrrhus Flomm. Das wird Letsche gerne vernommen haben, fühlt sich der eindeutig fähigste HSV-Feldspieler doch schon seit längerem beim geistigen Bundesliga-Schlußlicht nicht mehr wohl. Vor allem Möhlmann hatte in einer Tour am Kreativ-Kicker herumgemäkelt: „Jordan ist nicht bereit, von sich aus genug auf die Mannschaft einzugehen, ohne ihn war viel mehr gegenseitiges Helfen.“ Beim Einsteigen in den Bus oder beim Seltersholen zum Beispiel. Doch Möhlmann wäre nicht Benno, hätte er sich nicht schon Gedanken um die Nachfolge im zentralen Mittelfeld gemacht. Endgültig festlegen wollte sich der 40jährige zwar noch nicht, dennoch sickerte Sensationelles durch. Eine von seinen Töchtern soll neue Spielmacherin werden: „Sie können zwar nicht Fußball spielen, machen aber, was Papi ihnen sagt.“ Danke. Jetzt wird alles wieder gut. cleg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen