Amateure verwundert über Werder

■ RW Oberhausen-Spieler nach 0:2-Pokal-Aus gegen Bremens Profis: „Die reden gar nicht“/ Heute Werder-Amateuere gegen VfL Wolfsburg

Oberhausen. Die „stillen Stars“von der Weser haben die zuletzt laute Kritik an Bremens Coach Hans-Jürgen Dörner wohl nur vorübergehend verstummen lassen. Oliver Adler, Torwart von Rot-Weiß Oberhausen, wunderte sich nach dem glücklichen 2:0-Erfolg der Bremer in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim Regionalliga-Zehnten. „Da stimmt was nicht. Die reden überhaupt nicht untereinander. Da kommen nicht einmal die einfachsten Zurufe wie „Gib lang' oder so“, stellte der Keeper am Donnerstag verwundert fest und ergänzte sarkastisch: „Das ist die Überraschung der ersten Pokalrunde. Werder ist weitergekommen.“

In der Tat griffen die verunsicherten Mannschaftsteile der Bremer wie schon in den ersten drei sieglosen Bundesligaspielen nicht ineinander. Das Spiel der Hanseaten bestand aus einer Unzahl von Einzelaktionen. Die Tore durch Arie van Lent (29.) und den zur Pause eingewechselten Bruno Labbadia „Wir haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt“) – auch wenn sie spektakulär waren – entsprangen zwei dummen Fehlern der ansonsten spielerisch und kämpferisch zumindest gleichwertigen Oberhausener.

Sieben Gelbe Karten handelten sich die Norddeutschen ein. Dieter Eilts, der zur Pause ebenso in der Kabine blieb wie Andreas Herzog, wandelte am Rande des Platzverweises. Das zeugte nicht von Selbstvertrauen und Souveränität. RWO-Trainer Gerd vom Bruch wunderte sich über seinen sichtlich „angefressenen“Kollegen Dörner: „Mir ist ein Rätsel, wie er davon sprechen kann, man hätte mit 3:0 oder 4:0 gewinnen müssen. Aber Fußball ist ein Ergebnisspiel, und da gehen einem nach einem 0:2 die Argumente aus.“

Immerhin hatte Dörner zugegeben, nach dem 2:0 „überaus hektisch gegen eine immer stärker werdende Oberhausener Mannschaft agiert“zu haben. Die verzeichnete in den letzten 20 Minuten eine Vielzahl von Chancen, deren beste Torjäger Achim Weber hatte, dessen Schuß aber vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang. Weber: „Der Jens Todt hat mir ein paar Minuten später gesagt, daß der Sieger nur Oberhausen hätte heißen können, wenn der Ball ins Tor gegangen wäre.“

Mit deutlichem Mißvergnügen gab Werder-Manager Willi Lemke gebetsmühlenhaft Beteuerungen pro Dörner ab. Dessen Position dürfte durch den Wackelsieg nicht gefestigter sein. „Wir haben Dörner nie allein gelassen“, sagte Lemke und fügte hinzu: „Bis zum Auswärtsspiel in Bielefeld können wir etwas ruhiger leben.“

Nicht so ruhig wird es dagegen Werders Bundesliga-Konkurrent VfL Wolfsburg haben. Die Niedersachsen treffen heute um 15.30 Uhr in der ersten Pokalrunde am Weserstadion auf Werders Amateure, die bisher in der Regionalliga noch ungeschlagen sind. Vielleicht zeigt der Nachwuchs ja, daß er Bundesli g
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tauglich ist und eigentlich bei Dörner kicken sollte . dpa /taz