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Pokalsieger HSV trinkt Korn

■ Für den 3:1-Sieg über Nordhausen reichte eine Minute

Die Angst des HSV vor einer Blamage bei Wacker Nordhausen in der ersten Runde des DFB-Pokals hielt bis zur 75. Minute an. Innerhalb von 100 Sekunden besänftigten dann Hasan Salihamidzic und Soner Uysal die fast 1000 mitgereisten und lange leidenden HSV-Fans. Auf diesen Doppelschlag wußte der Regionalligist keine Antwort mehr.

Die über 6000 Zuschauer im Albert-Kuntz-Sportpark sahen lange gleichwertige, oft sogar überlegene Nordhausener Amateure, denen zwei Abseitstore (11. und 13. Minute) von Schiedsrichter Kiefer nicht anerkannt wurden. Zu mehr als zum verdienten Ausgleich per Foulelfmeter in der 70. Minute reichte es aber nicht.

HSV-Trainer Frank Pagelsdorf kritisierte wieder einmal seine Abwehr, obwohl das Delikt Fehlpaß überall reichlich vorkam und vorhandene Chancen von den Stürmern reihenweise versiebt wurden. Jedenfalls kann die Überlegenheit des Regionalligisten vor allem in der ersten halben Stunde der zweiten Halbzeit nicht mit Abwehrschwächen erklärt werden.

Den nötigen Nachschub für Verteidigung und Angriff erwartet der HSV mal wieder aus Lodz. Tomasz Lapinski und Jacek Dembinski sollten sich aber nicht zu sehr an ihrem Ex-Mannschaftskameraden Wojtala orientieren, dem der Durchbruch beim HSV nicht so recht glücken will.

Pagelsdorf durfte sich nach den üblichen DFB-Pokal-Statements („Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“) über einen Doppelkorn, überreicht von Nordhausens Trainer Fritz Bohla, freuen. Zumindest die Rückfahrt aus dem Südharz war also lustig. Sascha Engling

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