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Bremen in der arabischen Welt

■ „Bremer Sommer“: Ein öliges Vergnügen für Einheimische und außerirdische Besucher aus dieser und jener Galaxie

E.T. und Alf landen auf dem Bremer Marktplatz, in der Hand den definitiven interstellaren Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Alf: „Die Gmurxl vom Wurgsel haben uns glatt falsch abgesetzt, diese Schwurxl. Das kann nicht der Nordpol sein.“E.T., schweißtriefend: „Woher weißt du das?“Alf: „Diese große Masse mit den zwei riesigen Raketen und dem Kreuz. Das ist kein Eisberg. Ein Eisberg ist weiß. Das hier ist zu braun.“E.T., verzweifelt: „Alf, wo sind wir hingeraten?“Alf blättert im Reiseführer: „Weiße Zelte mit Stammeswimpel obendrauf – klare Sache: wir sind in der arabischen Welt.“E.T. mit dem Finger die Zeilen des Führers entlangfahrend: „Und wo ist die Geröllwüste, trist und leer?“Alf sieht sich um: „Die kleinen Quadrate, die den Boden bedecken.“E.T: „Darunter liegt dann der Sand, er erstreckt sich über unermeßliche Weiten (stutzt) und ist die Heimat des Wüstenfuchses.“Alf zerrt heftig an einem Pflasterstein: „Gibt es eigentlich auch Wüstenkatzen?“E.T. schweigt. Dann, hartnäckig: „Was ist dann die große Masse mit den zwei riesigen Raketen?“Alf: „Das ist ein mehrstöckiger Lehmbau. Das bedeutet: Wir sind im Jemen.“E.T.: „Hier steht, der Jemen ist zweigeteilt, rechter Jemen, linker Jemen.“Alf: „Die grauen Asphaltbänder hier. Die haben alle 'nen weißen Strich in der Mitte. Das muß die Teilung des Landes sein.“E.T.: „Was soll das?“Alf liest nach: „Das ist politisch....“E.T.: „Ach so.“

E.T. wälzt nun den Führer: „Siehst du irgendwo flüssiges Gold?“Alf: „Klar, da drüben im Glas, mit Schaumkrone.“E.T.: „Also eine Monarchie?“Alf: „Ein Scheichtum.“E.T.: „Wo sind die weißen Gewänder, (liest) die im Winde malerisch sich bauschen?“Alf: „Du weißt doch. Der Führer übertreibt manchmal. Gemeint sind die weißen Säcke an den Oberkörpern der Männer.“E.T.: „Die haben dann die Harems?“Alf: „Die haben die Harems.“E.T. zu einem Mann in weißem Hemd: „Mann, wo hast Du Deinen Harem?“Mann: „Ich trage mein Haargel nicht bei mir.“E.T. zu Alf: „Die spinnen, die Scheichs.“

E.T.: „Da drüben sprudelt das flüssige Gold aus einem Hahn.“Alf: „Nun, das ist also ein Ölturm.“E.T. stolpert über einen Schlauch. Alf: „Nun, das ist die Pipeline.“E.T. liest wieder: „Lange Zeit bildete das Öl die wichtigste Energiequelle der Menschheit.“Alf, erläuternd: „Ich habe gehört, die Erdbewohner haben alle kleine Motoren im Magen.“E.T.: „Dann müssen es Roboter sein?“Alf: „Cyborgs, ferngesteuert. Siehst du die Maschinen am Ohr?“

E.T.: „Ich versteh das nicht: Das goldene Öl ist viel billiger als das gelbe Öl.“Alf: „Corona. Das kommt aus Mexiko, das muß die 1. Welt sein. Da ist alles schwurxlteuer.“E.T.: „Dann sind wir in der 2. Welt?“Alf sieht sich um: „Ich glaube, es ist die Dritte“– liest – „da steht man rum und ist faul.“E.T.: „Aber sieh doch, alle schieben sich Klumpen in den Mund und klappern mit ihren Kiefern.“Alf: „Das ist wohl Arbeit“– liest – „eine permanente und langwierige Tätigkeit, jeder tuts und keiner weiß, warum? Also doch die erste Welt.“E.T.: „Warum ist dann das gelbe Öl teurer.“Alf, liest: „Die 1. Welt spinnt.“

E.T.: „Was arbeiten sich die eigentlich ins Maul.“Alf: „Datteln von der Palme.“E.T.: „Die langen rostigen Dinger da?“Alf: „Datteln von der Palme.“E.T. deutet auf einen Haufen am Boden. Alf: „Datteln vom Hund.“E.T.: „Und die Tütchen mit den kleinen Kugelbergen?“Alf: „Datteln von der Palme.“E.T.: „Da steht aber, das ist Eis!“Alf: „Dann sind wir eben doch am Nordpol.“ Adam Douglas

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